Bundesamt für Migration Knapp 2400 Asylanträge russischer Staatsbürger
Immer mehr Russinnen und Russen suchen Schutz in Deutschland. Von Januar bis März stellten etwa 2400 Menschen aus Russland einen Asylantrag - fast so viele wie im gesamten vergangenen Jahr mit knapp 3000 Asylanträgen. Vor allem Männer fliehen.
Die Zahl der russischen Asylbewerberinnen und -bewerber steigt einem Bericht zufolge deutlich an. In den ersten drei Monaten dieses Jahres seien 2381 Asylanträge von Russinnen und Russen gestellt worden, nach 2851 Anträgen im gesamten Jahr 2022, wie der Fachinformationsdienst "Table.Media" unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) berichtete.
Einen deutlichen Anstieg gab es demnach in der Altersgruppe der 19- bis 30-jährigen Männer und Frauen aus Russland. Insgesamt stellen Menschen aus Russland mittlerweile die siebtmeisten Asylanträge in der Bundesrepublik.
64 Prozent der Asylsuchenden männlich
In den ersten drei Monaten dieses Jahres sei zudem der Anteil der Männer unter den russischen Asylsuchenden größer gewesen als vergangenes Jahr: 2022 seien 59 Prozent der Antragsteller männlich gewesen. Von Januar bis Ende März 2023 waren es dem Bericht zufolge 64 Prozent.
Zurückzuführen sei dieser Anstieg auf die Mobilmachung Russlands im Krieg gegen die Ukraine. Deserteure, "die sich an Putins Krieg nicht beteiligen wollen, können in Deutschland Asyl beantragen. Sie erhalten im Regelfall internationalen Schutz", sagte eine Sprecherin des Bundesamts "Table.Media". Wie viele Deserteure unter den Antragstellern sind, sei jedoch noch nicht ermittelt worden.