Eine Straße in Wuppertal steht unter Wasser.

Von Bayern bis NRW Starkregen flutet teils wieder Straßen

Stand: 22.05.2024 05:30 Uhr

Das Saarland atmet auf: Nach dem verheerenden Hochwasser gab der Landesinnenminister Entwarnung. Anders sieht es hingegen in Teilen Bayerns und Nordrhein-Westfalens aus. Bis in die Nacht war vielerorts mit Starkregen zu rechnen.

Während sich die Hochwasserlage im Saarland entspannt, sind jetzt andere Regionen Deutschland von starkem Regen betroffen. In einigen Orten wurden Straßen überflutet, etwa in Nordrhein-Westfalen. So liefen etwa in Wuppertal und Solingen Keller voll. Auf dem Stadtgebiet von Wuppertal habe es 37 Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher am Abend. "Aber die Lage ist abgearbeitet", sagte er.

In Oberfranken im Norden Bayerns liefen wegen starker Regenfälle ebenfalls Keller voll - besonders in Bamberg und Umgebung. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es in der Region mehrere Dutzend wetterbedingte Einsätze. Auch einige Verkehrsunfälle habe es gegeben, sagte der Sprecher. Schwer verletzt wurde dabei niemand. Neben dem Schwerpunkt Bamberg hätten die Regenfälle auch in Hof, Coburg und Bayreuth für Probleme gesorgt, hieß es. Derzeit ziehe der Regen aber offenbar ab, dramatisch sei die Lage vor Ort nicht. 

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte in einem breiten Streifen von Sachsen bis nach Nordrhein-Westfalen vor zum Teil heftigen Gewittern bis in die Nacht gewarnt. Auch danach geben die Meteorologen noch keine Entwarnung für ganz Deutschland.

Aufatmen im Saarland

Im besonders betroffenen Saarland entspannte sich die Hochwasserlage unterdessen. Nach dem verheerenden Hochwasser über Pfingsten gab Landesinnenminister Reinhold Jost Entwarnung. Nach neuesten Informationen könne "das Wettergeschehen herabgestuft" werden, sagte er in Saarbrücken. Es sei jetzt nur noch "mit einem mäßigen Hochwassergeschehen" zu rechnen. Dennoch seien alle Einsatzkräfte in Reserve "und warten auf einen hoffentlich nicht stattfindenden Einsatz, weil die Wetterlage sich so entwickelt, dass es keine weitere Verschärfung der Lage gibt".

Am Pfingstwochenende hatten vor allem Menschen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen gekämpft. Enorme Regenmengen hatten für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Im Saarland starb eine 67-Jährige infolge eines Hochwasser-Rettungseinsatzes. Laut Jost starb zudem nach einem Rettungseinsatz ein Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes an einem Herzversagen.

Die Höhe der von Dauerregen und Unwetter verursachten Schäden im Saarland und in Rheinland-Pfalz ist noch unklar. Das Wasser müsse erst ganz abgeflossen sein, bevor die Schäden überhaupt begutachtet werden könnten, hieß es beim Gesamtverband der Versicherer (GDV) in Berlin. In Rheinland-Pfalz haben demnach 46 Prozent und im Saarland 47 Prozent eine Versicherung über den Schutz gegen Elementarrisiken wie Starkregen und Hochwasser abgeschlossen. Im Bundesdurchschnitt seien 54 Prozent gegen alle Naturgefahren versichert.

Unwetter im Norden am Mittwoch

Am Mittwoch soll der Vorhersage zufolge der Schwerpunkt der Unwetter von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern und zur Uckermark liegen - also die Regionen im Norden und Nordosten, die bislang nicht von stärkeren Unwettern betroffen waren. "Hier besteht am Mittwoch Unwettergefahr durch Gewitter und kräftige Regenfälle, während der Rest des Landes aufatmen kann", sagte DWD-Meteorologe Marco Manitta. Es seien Unwetter mit 30 bis 50 Litern Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich.

Nach längerer Entspannung sieht es vorerst nicht aus. "Leider bleibt das Unwetterpotenzial auch in den nächsten Tagen erhöht. Eine längere trockene Witterungsphase ist nicht in Sicht", sagte Manitta mit Blick auf den Norden und Nordosten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 21. Mai 2024 um 20:06 Uhr.