Unwetter und Hochwasser Was Deutschland in den kommenden Tagen erwartet
Die Wetterlage in Süddeutschland ist angespannt und bleibt es zunächst auch. Erst in der Nacht von Montag auf Dienstag soll der Regen langsam abziehen. Einigen Regionen stehen die höchsten Pegelstände noch bevor.
Die aktuell schweren Gewitter über Deutschland, die zu Hochwasser und Überschwemmungen vor allem im Süden Deutschlands geführt haben, können noch bis in die Nacht hinein anhalten. Die Gewitterzone erstreckt sich von Baden-Württemberg über die Nordhälfte Bayerns bis zum Osten Brandenburgs. Punktuell kann es Starkregen geben, etwa 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter - im Extremfall sogar 70 Liter, sagt ARD-Wetterexperte Tim Staeger.
Insgesamt sinken die Pegelstände an den Oberläufen der Nebenflüsse jedoch wieder. Die Gewitterzone wird sich in den kommenden Stunden demnach wahrscheinlich etwas mehr in den Süden verlagern. Am Montag könnte das auch am Alpenrand für größere Regenmengen sorgen.
Mancherorts steigende Pegelstände erwartet
In einigen Regionen werden die Pegelstände in den kommenden Tagen erst noch steigen, da das Wasser erst in der nächsten Zeit die unteren Wasserläufe der Flüsse erreichen wird. Die Scheitelwelle - also der höchste Stand des Wasserpegels - bewegt sich von Schwaben Richtung Niederbayern und Oberpfalz. Unter anderem Neuburg, Kelheim, Regensburg und Straubing könnten betroffen sein. Die Scheitelwelle wird voraussichtlich Anfang der Woche dort hindurchfließen.
In Passau wird an der Donau nach Angaben der Stadt am Dienstag mit dem höchsten Pegelstand gerechnet. Dieser könnte dann 9 Meter betragen. Der Pegelstand am Sonntag lag noch bei 7,7 Metern, wie der Hochwassernachrichtendienst mitteilte.
Auch am Neckar soll der Pegelstand Montagfrüh steigen. Bei Heidelberg erwartet die Hochwasserzentrale Baden-Württemberg (HVZ) ein etwa fünf- bis zehnjährliches Hochwasser. Auf einem Großteil des Neckars könnte die Schifffahrt eingestellt werden, wenn der Pegel in Mannheim die 7,60-Meter-Marke erreicht. Bei diesen Anstiegen handelt es sich insgesamt um flachere Wellen. Im Vergleich zu den jetzigen Hochwassern dürften die Ausmaße daher deutlich geringer ausfallen.
Regen soll über die Alpen abziehen
Die Wetterlage wird sich nach Angaben von ARD-Experte Staeger wahrscheinlich erst in der Nacht von Montag auf Dienstag beruhigen. Der Regen wird über die Alpen langsam abziehen und es kommt kühlere und trockenere Luft nach Deutschland. Auch in den betroffenen Gebieten ist daher kaum noch Regen zu erwarten.
Erst am Wochenende könnten wieder vereinzelt Gewitter aufziehen, die lokal Regen bringen. Es wird jedoch kein flächendeckender Dauerregen erwartet.