Immer weniger Bankfilialen Bundesbank sieht Bargeldversorgung gesichert
Die Anzahl der Bankfilialen und Geldautomaten in Deutschland sinkt stetig. Die Bargeldversorgung ist laut Bundesbank dennoch gesichert. Zudem nimmt die Nutzung alternativer Abhebeorte zu - etwa an der Ladenkasse.
Trotz des Abbaus Tausender Geldautomaten und der Schließung von Bankfilialen in den vergangenen Jahren sieht die Bundesbank die Versorgung der Menschen in Deutschland mit Bargeld aktuell gesichert.
Nach Angaben der Bundesbank ist die Anzahl der Geldautomaten seit 2018 von etwa 59.000 auf derzeit gut 55.000 gesunken. Die Zahl der Bankfilialen ging im selben Zeitraum von knapp 30.000 auf etwa 23.000 zurück, im Vergleich zum Jahr 2006 habe sie sich sogar halbiert.
Noch immer ist in Deutschland die Barzahlung weit verbreitet. 30 Prozent aller Zahlungen werden mit Scheinen und Münzen beglichen.
Insgesamt haben 79,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger und damit 96 Prozent der Bevölkerung in Deutschland eine Bankfiliale oder einen Geldautomaten in der eigenen Gemeinde. In etlichen Kommunen müssten die Menschen jedoch ihre Gemeinde verlassen, um an den nächstgelegenen Abhebeort zu gelangen.
Geld abheben an der Ladenkasse wird beliebter
Im Durchschnitt legen Bürger zum nächsten Abhebeort 1,6 Kilometer zurück. Für eine große Mehrheit der Bevölkerung (95,4 Prozent) ist der nächste Ort, um Geld abzuheben sogar weniger als einen Kilometer entfernt.
Traditionelle Abhebeorte wie Geldautomaten und Bankfilialen haben in den vergangenen Jahren etwas an Bedeutung verloren. Verstärkt werden jetzt auch Angebote zum Abheben an der Ladenkasse genutzt. Von 2017 mit zwei Prozent ist die Nutzung 2021 auf acht Prozent gestiegen.
Langfristig können Ladenkassen die Versorgung durch Geldautomaten und Bankfilialen jedoch nicht ersetzen. Kreditinstitute können und müssen die Echtheit von Münzen und Scheinen prüfen und sind daher ein wichtiger Bestandteil zur Kontrolle von Bargeld. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Ausgabe von Bargeld für Kreditinstitute jedoch weniger attraktiv, als andere Bezahlmethoden. Denn der Transport und Lagerung von Scheinen und Münzen sind mit Kosten verbunden.
Bezahlen mit dem Smartphone immer beliebter
Auch andere Bezahlmethoden werden verstärkt nachgefragt. So wird sich, nach der Einschätzung der Bundesbank, das Bezahlen mit dem Smartphone in den nächsten Jahren immer stärker ausbreiten. 2017 hatten nur zwei Prozent der Befragten angegeben, schon einmal im Geschäft mit dem Smartphone bezahlt zu haben. 2021 waren es bereits fünfzehn Prozent. Insbesondere jüngere Altersgruppen nutzten das Angebot. Insgesamt lag es 2021 jedoch noch weit zurück: Nur bei drei Prozent aller Einkäufe im Handel wurde das Smartphone genutzt.
Die Bundesbank betont auch deshalb: Nur, wenn Bargeld verfügbar sei, können Bürger frei entscheiden wie sie zahlen möchten. Außerdem sei es in Krisensituationen, "das einzige kurzfristig verfügbare Zahlungsmittel."