Auf einem Handy ist die zum bundesweiten Warntag verschickte Probe-Warnmeldung zu sehen.

Bundesweiter Warntag Um 11 Uhr schrillten die Handys

Stand: 12.09.2024 12:23 Uhr

Heute dröhnten in ganz Deutschland die Handys und Sirenen, auch im Radio liefen Gefahrenmeldungen. Doch alles nur eine Übung - zum vierten Mal wurde am bundesweiten Warntag für einen möglichen Katastrophenfall getestet.

Am heutigen Vormittag - um 11 Uhr - gingen bundesweit auf den Handys und Tablets von Bürgerinnen und Bürgern Warnmeldungen ein. Hintergrund ist der bundesweite Warntag, an dem die Systeme für einen möglichen Katastrophenfall geprüft werden, etwa drohende Überflutungen oder auch mögliche Anschläge.

Für das Probeszenario wurden testweise amtliche Gefahrendurchsagen unter anderem über Warnapps, das sogenannte Cell-Broadcasting-System per Warn-SMS und über Medien verbreitet. Parallel sollten in zahlreichen Kommunen auch die Sirenen heulen. Auf Handys erschien die Meldung "Notfallalarm. Probewarnung, Bundesweiter Warntag 2024" und der Hinweis "Es besteht keine Gefahr." 

Warntag fand zum vierten Mal statt

Der bundesweite Warntag fand zum vierten Mal statt. Durch die Tests sollen nicht nur technische Abläufe geprüft, sondern auch die Bevölkerung für die Warnungen sensibilisiert werden.

Für den Katastrophenschutz zuständig sind die Bundesländer, für den Schutz der Bevölkerung im Kriegs- oder Spannungsfall aber der Bund. Allerdings können die Länder bei schweren Unwettern oder anderen Katastrophen Unterstützung vom Bund anfordern, etwa durch die Bundeswehr oder die Bundespolizei.

Pannen beim ersten Testlauf 2020

Beim ersten Warntag im Jahr 2020 hatte es Pannen und Ausfälle gegeben. Der zentrale bundesweite Probealarm des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) verzögerte sich damals um eine halbe Stunde. Das modulare Warnsystem war zwischenzeitlich überlastet.

Daraufhin wurde nachgebessert. Verstärkt wurde der Druck durch die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021, die vor allem im Ahrtal verheerende Schäden anrichtete.

Der Bund förderte zur Verbesserung der Warnsysteme unter anderem den Ausbau des Sirenennetzes. Zudem wurde ein bundesweites System für sogenanntes Cell Broadcasting aufgebaut. Darüber werden SMS-Kurznachrichten mit offiziellen Warnungen direkt an alle Handys verschickt, die mit dem Mobilfunknetz verbunden sind. Eine App ist dazu nicht nötig.

Am vergangenen Warntag im September 2023 wurden nach Angaben des BBK 97 Prozent der Menschen über mindestens einen Warnkanal erreicht.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 12. September 2024 um 09:00 Uhr.