Zwei deutsche Reisepässe liegen auf einem Tisch.

Lieferprobleme bei Bundesdruckerei Städtetag beklagt Verzögerungen bei Reisepässen

Stand: 07.07.2024 04:15 Uhr

Wer einen neuen Reisepass für den Urlaub beantragt, muss sich in Geduld üben: Laut Städtetag kann es bis zu acht Wochen dauern, bis er abholbereit ist: Verantwortlich dafür seien Lieferprobleme bei der Bundesdruckerei.

Vor Beginn der Urlaubszeit beklagt der Deutsche Städtetag massive Lieferprobleme der Bundesdruckerei beim Ausstellen von Reisepässen.

Das führe zu erheblichem Frust bei den Betroffenen, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "In den Pass- und Ausweisstellen der Städte rumort es."

Viele Bürgerinnen und Bürger würden kurz vor der Ferienzeit kalt davon erwischt, dass ihre beantragten Reisepässe nicht pünktlich vor ihrem Urlaub ankämen.

"Mittlerweile kann es bis zu acht Wochen dauern, bis die Reisepässe geliefert werden - normalerweise sind es nur etwa zwei Wochen", berichtete Dedy.

Expressbearbeitung - mit doppelten Kosten

Wenn der neue Reisepass nicht mehr pünktlich ankomme, entschieden sich viele Bürger für einen zweiten Antrag mit Expressbearbeitung. Diese Variante funktioniere zwar. Doch die Bürgerinnen und Bürger blieben auf den doppelten Kosten sitzen: "Denn der erste Antrag lässt sich bei der Bundesdruckerei nicht stornieren."

Dedy rechnete vor, dass der neue Reisepass und die Expressbearbeitung zusammen über 100 Euro kosten - zusätzlich zu den Kosten für den im ersten Anlauf bestellten Reisepass. Insgesamt müssten dann rund 170 Euro bezahlt werden.

"Das Lieferproblem liegt in der Bundesdruckerei, die berechtigte Kritik der Antragsteller bekommen aber die städtischen Mitarbeiter ab", beklagte er.

Innenministerium: Hohe Bestellzahlen

Bereits im Mai hatte es auf dpa-Anfrage aus dem Bundesinnenministerium geheißen, wegen außergewöhnlich hoher Bestellzahlen könne die Bundesdruckerei als Pass- und Ausweishersteller nicht alle Dokumentenbestellungen innerhalb der üblichen Produktionsdauer fertigstellen.

Das Innenministerium ging davon aus, dass in Zeiten der Corona-Pandemie wegen der Einschränkung von Fernreisen der Personalausweis für die meisten Menschen ausreichend war. In den ersten Wochen dieses Jahres seien dann die Antragszahlen für Reisepässe außergewöhnlich deutlich gestiegen.