Badegewässerbericht der EUA Wasserqualität deutscher Seen sehr gut
Wer sich im Sommer in deutschen Badegewässern abkühlen will, muss sich fast nirgendwo Sorgen wegen Bakterien machen: Laut einem Bericht der EUA ist die Wasserqualität von Badestellen hierzulande sehr gut.
Wie aus dem neuen Bericht der Europäischen Umweltagentur EUA hervorgeht, haben Deutschlands Seen, Flüsse und Küstengewässer eine ausgezeichnete Wasserqualität. So zeichneten sich 90,4 Prozent der 2021 analysierten Badegewässer in Deutschland durch exzellente Wasserbedingungen aus. Lediglich 14 der 2291 analysierten deutschen Badestellen wurden als mangelhaft eingestuft, weil sich dort bedenkliche Bakterien im Wasser befanden. Zum Vergleich: 2020 waren es elf gewesen.
Mangelhafte Badegewässer in Deutschland
Unter den als mangelhaft bewerteten Gewässern befanden sich unter anderem der Sunthauser See in Bad Dürrheim (Baden-Württemberg), das Freibad Miersdorf in Zeuthen (Brandenburg), der Mainparksee in Mainaschaff im Landkreis Aschaffenburg (Bayern), der Naturbadestrand Glöwitzer Bucht in Barth (Mecklenburg-Vorpommern), das Nordseestrand Wremen im Landkreis Cuxhaven (Niedersachsen) und die Badestelle an der Elbe bei Brokdorf (Schleswig-Holstein).
Wasser in Europa wird besser
Deutschland liegt mit der Qualität seiner Gewässer im europäischen Vergleich im oberen Mittelfeld. Den Spitzenplatz belegte Österreich mit rund 98 Prozent an Badestellen mit exzellenter Wasserqualität - gefolgt von Malta, Griechenland und Kroatien. Die Schlusslichter waren Polen, die Slowakei und Ungarn.
Europaweit stuft der Bericht die Wasserqualität von knapp 85 Prozent der Badegewässer als exzellent ein. Rund 95 Prozent der europäischen Gewässer erfüllen die EU-Mindeststandards erfüllten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier eine Verbesserung: 2020 waren nur rund 83 Prozent der Badegewässer in Europa exzellent gewesen - 93 Prozent erfüllten die Mindestanforderungen.
Damit geht der Trend zur Verbesserung der Wasserqualität der vergangenen Jahre weiter: Den Angaben zufolge ging der Anteil der Badegewässer von schlechter Qualität seit 2013 zurück. Im Jahr 2021 machten schlechte Badegewässer nur 1,5 Prozent aller Badegewässer in der EU aus - im Jahr 2013 waren es noch zwei Prozent gewesen.
Ausschlaggebend sind Fäkalbakterien
Die in Kopenhagen ansässige EUA hat für den jährlich erscheinenden Bericht Daten zu 21.859 Gewässern in Europa analysiert. Der Bericht umfasst Badegewässer in den 27 EU-Staaten sowie in Albanien und der Schweiz. Für die Auswertung schaute die Behörde auf die Belastung der Gewässer mit Fäkalbakterien, nämlich intestinale Enterokokken und Escherichia coli. Diese können beim Menschen zu Krankheiten führen.
Folglich richtet sich die Wasserqualität nach der nachgewiesenen Menge dieser Bakterien, die vor allem von Abwässern und aus der Landwirtschaft stammen. Für die als mangelhaft eingestuften Badestellen rät die EUA zu Badeverboten, Warnhinweisen oder anderen Maßnahmen.