Hohe Temperaturen und Dürre Hitze in Deutschland - Brände in Südeuropa
Es wird wieder heiß in Deutschland: Zum Wochenauftakt erwarten Meteorologen Temperaturen von über 30 Grad. Auch Südeuropa leidet unter Hitze und Trockenheit mit verheerenden Folgen: In Griechenland und Spanien wüten weiterhin Waldbrände.
In weiten Teilen Deutschlands wird es an diesem Montag wieder heiß: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet Temperaturen zwischen 31 und 36 Grad. Die höchsten Temperaturen wird es dem Deutschen Wetterdienst zufolge im Osten Deutschlands mit 36 bis 37 Grad geben. Vor allem die Menschen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg müssen mit Hitze rechnen, sagte Meteorologe Andreas Friedrich. Hitzerekorde sind aber nicht zu erwarten.
Etwas Abkühlung naht
Danach naht etwas Abkühlung: Tief "Daniela" bringt im Laufe des Tages kühlere Meeresluft von Norden her ins Land. Von Westen kommend bilden sich Schauer und örtlich teils kräftige Gewitter, die auch Sturmböen mitbringen. Einzelne Orkanböen können dabei mehr als 100 Kilometer pro Stunde erreichen. Die Gefahr, dass einzelne Äste oder Bäume unter der Windlast abbrechen können, sei wegen des Laubes und angesichts der anhaltenden Dürre höher als gewöhnlich.
Am Dienstag klettern die Temperaturen dann nur noch auf 18 bis 23 Grad im Norden und Nordwesten und auf 24 bis 29 Grad im Rest des Landes. Am Donnerstag soll es dann schon wieder etwas wärmer werden.
Viele Waldbrände in Südeuropa
In anderen Teilen der Welt - von Kalifornien über Spanien bis Griechenland - hat die Trockenheit teils verheerende Folgen: Weiterhin stehen zahlreiche Wälder in Flammen.
Ein Ende der großen Brände in Griechenland ist nicht abzusehen. So brannte es im Nordosten des Landes im Nationalpark Dadia den fünften Tag in Folge. Dort waren 320 Feuerwehrleute mit 68 Löschzügen sowie sechs Löschflugzeuge und zwei Hubschrauber im Einsatz. Auch das Militär war zur Unterstützung vor Ort.
Feuer wütet weiter auf Lesbos
Im Südteil der Insel Lesbos konnte das Feuer ebenfalls noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Dort sollen bereits Tausende Hektar Fläche verbrannt sein, berichtete die Tageszeitung "Kathimerini". Feuerwehr und Einsatzkräfte der Gemeinden gruben Feuerschneisen, um etliche Häuser in evakuierten Dörfern vor dem Verbrennen zu schützen, wie die Behörden mitteilten.
Auf Lesbos waren am Wochenende zwei Hotels und mehr als 90 Häuser in dem Küstenort Vatera evakuiert worden.
Auf Lesbos wüten die Waldbrände weiter.
Auf Lesbos war die Rauchentwicklung so stark, dass sie auch vom Weltall aus zu sehen war. Das teilte das europäische Erdbeobachtungssystem Copernicus auf Twitter mit und postete ein entsprechendes Satellitenbild.
Und auch die Halbinsel Peloponnes blieb nicht verschont - dort brach am Sonntag im westlich gelegenen Regionalbezirk Ilia ein großer Brand aus, der auch Wohngebiete gefährdete. Auch im Rest des Landes ist die Gefahr "hoch". In der vergangenen Woche registrierte die Feuerwehr täglich mehr als hundert Brandherde. Die Trockenheit dauert Meteorologen zufolge an, die Temperaturen sollen weiterhin sehr hoch bleiben und örtlich auf bis zu 40 Grad steigen. In manchen Gegenden kommt starker Wind hinzu, der Brandherde anheizt.
Brände auf Teneriffa schwächen sich ab
In Spanien dagegen entspannt sich die Lage auf Teneriffa: Die Waldbrände verlieren an Kraft und es gebe Hoffnung, dass die Flammen in Kürze unter Kontrolle gebracht werden könnten, zitierte die Zeitung "El Día" Inselpräsident Pedro Martín. Höhere Luftfeuchtigkeit und nachlassender Wind erleichterten die Arbeit der Feuerwehrleute. Auch die Temperaturen lagen mit rund 30 Grad nicht mehr so extrem hoch wie zuvor. Allerdings haben die Flammen bereits mehr als 2150 Hektar zerstört. 585 Bewohner von La Guancha und vier weiteren Gemeinden waren am Wochenende in Sicherheit gebracht worden.
2022 ist für Spanien bereits jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Obwohl eine besonders lange und intensive Hitzewelle erst vor einigen Tagen zu Ende gegangen ist, machen sehr hohe Temperaturen den Spaniern und Touristen im Land weiter zu schaffen.
In Andalusien im Süden Spaniens wurden am Sonntag bis zu 44 Grad registriert, auf Mallorca kletterte das Thermometer auf bis zu 37 Grad. Für Montag werden für das Zentrum und den Nordosten der Insel bis zu 40 Grad erwartet.
Teils Entwarnung in Frankreich
Für die Brände an Frankreichs Atlantikküste gibt es teilweise Entwarnung: Das Feuer in La Teste-de-Buch gilt als gelöscht. Alle Bewohner durften am Wochenende in ihre Häuser zurückkehren, wie die zuständige Präfektur mitteilte. Der Brand in Landiras hingegen ist zwar unter Kontrolle. Es gebe aber noch rund 30 aktive Brandherde und es bestehe die Gefahr, dass das Feuer wieder aufflamme, hieß es.
Jenseits des Atlantiks bedroht im US-Bundesstaat Kalifornien ein sich rasch ausbreitendes Feuer auch den berühmten US-Nationalpark Yosemite. Gouverneur Gavin Newsom verhängte den Notstand in dem betroffenen Gebiet.