Eine Frau liest an der Uferpromenade des Bodensees ein Buch

Wetterbilanz Sommer 2024 in Deutschland zu warm

Stand: 30.08.2024 15:26 Uhr

Erst kühl, dann heiß: Der Sommer 2024 war laut DWD im Durchschnitt deutlich zu warm. Die Höchsttemperatur betrug 36,5 Grad Celsius, es wurden aber auch frostige 1,4 Grad gemessen. Auf Helgoland gab es nicht einen einzigen Sommertag.

Der Sommer 2024 war in Deutschland deutlich zu warm. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen. Das Temperaturmittel lag mit 18,5 Grad um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (17,6 Grad) betrug die Abweichung 0,9 Grad.

Zwar ist der Sommer 2024 demnach kein neuer Rekordsommer, wohl aber "der 28. warme Sommer in Folge", wie es heißt. Er war allerdings geprägt von starken Wechseln: Anfangs war es ungewöhnlich kühl, erst am Ende wurde es heiß. Der August endet laut DWD "mit einer ungewöhnlich hohen Temperaturabweichung".

Zu Beginn des Sommers schlug die "Schafskälte" zu. Am kältesten war es mit frostigen 1,4 Grad am 12. Juni in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb. Am 13. August wurde die bundesweit höchste Sommertemperatur dieses Jahres gemessen: In Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz waren es 36,5 Grad. 

Besonders warm im Süden und Osten

Die intensivste Sommerwärme erlebten der Süden und Osten: In den Tieflagen und Flusstälern Süddeutschlands und Sachsens wurden die meisten heißen Tage gezählt. Als Beispielstädte nennt der DWD Waghäusel-Kirrlach nahe Karlsruhe und Dresden.

Dagegen wurde auf Helgoland kein einziger Sommertag registriert - das ist ein Tag mit einem Maximum von mindestens 25 Grad - und auch sonst schaute der Sommer an den Küsten nur kurzzeitig vorbei.

Die Sonnenscheindauer betrug im Durchschnitt 712 Stunden und damit fast 15 Prozent mehr als die 614 Stunden im Mittel der Periode 1961 bis 1990. Sogar mehr als 800 Stunden Sonnenschein gab es dabei in Teilen von Sachsen und Südbrandenburg, während laut Wetterdienst unmittelbar an den Alpen weniger als 600 Stunden erreicht wurden.

Wasserarmut und Starkregen

Der Niederschlag war insgesamt gesehen durchschnittlich. Mit 240 Litern pro Quadratmeter lag die Regenmenge in Summe auf dem Niveau beider Referenzperioden. "Doch diese Mittelwerte verbergen extreme regionale Unterschiede", betonten die Meteorologen in ihrer Bilanz. Während in den Alpengebieten über 600 Liter gemessen wurden, blieben vor allem Teile des Nordostens mit weniger als 150 Litern sehr trocken. 

Was in den niederschlagsarmen Gebieten in drei Monaten fiel, registrierten einzelne Orte in wenigen Stunden. Am 1. August meldete das nordhessische Trendelburg 169,8 Liter pro Quadratmeter, während es am selben Tag in Nordhausen in Thüringen nur 114,9 Liter regnete. Raubling-Pfraundorf in Oberbayern verzeichnete am 3. Juni extreme 137 Liter. Im sächsischen Dippoldiswalde-Reinberg wurden am 18. August 106,7 Liter gemessen.