Nach Reform Zahl der Wohngeldempfänger fast verdoppelt
Fast 1,2 Millionen Haushalte haben Ende vergangenen Jahres Wohngeld vom Staat erhalten. Das sind rund 80 Prozent mehr als Ende 2022. Zudem bekommen diese Haushalte mehr Geld. Besonders häufig beziehen Ostdeutsche die Förderung.
Die Zahl der Haushalte in Deutschland, die Wohngeld beziehen, hat sich binnen Jahresfrist stark erhöht. Sie stieg von rund 651.800 Ende 2022 auf knapp 1,2 Millionen Haushalte zum Jahresende 2023, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekanntgab. Das entspricht einem Plus von 80 Prozent. Gerechnet auf alle Hauptwohnsitze erhalten damit 2,8 Prozent aller Haushalte in Deutschland diese Förderung.
Wohngeldreform: Mehr Menschen bekommen mehr Geld
Als Grund nannte die Behörde das zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Wohngeld-Plus-Gesetz, wodurch mehr Haushalte einen Anspruch auf Wohngeld haben. Auch sei die Höhe des Wohngeldes nach oben angepasst worden, hieß es weiter.
Es seien außerdem zwei neue Bausteine, eine Heizkosten- und eine Klimakomponente, hinzugekommen, die Mehrbelastungen aufgrund gestiegener Energiekosten und energieeffizienter Sanierungen abfedern sollen.
Ausgezahlte Summe mehr als verdoppelt
Die Ausgaben von Bund und Ländern für das Wohngeld haben sich im vergangenen Jahr von rund 1,8 auf 4,3 Milliarden Euro erhöht und damit mehr als verdoppelt (plus 137 Prozent), wie das Bundesamt unter Verweis auf Zahlen des Bundesbauministeriums bekanntgab.
Wohngeld wird einkommensschwachen Haushalten gewährt, damit diese sich angemessenen und familiengerechten Wohnraum leisten können. Die Höhe des Wohngeldanspruchs hänge von der Höhe des Einkommens, der Miete und der Zahl der Haushaltsmitglieder ab.
Reine Wohngeldhaushalte, in denen alle Bewohnerinnen und Bewohner einen Anspruch haben, erhielten im Schnitt 297 Euro im Monat - 106 Euro mehr als noch im Jahr zuvor. Haushalte, in denen sowohl Personen mit und ohne Anspruch wohnen, bekamen 247 Euro und damit 70 Euro mehr.
Im Osten überdurchschnittlich viele Empfänger
Im Ländervergleich waren Ende vergangenen Jahres private Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern am häufigsten auf Wohngeld angewiesen: In dem nordöstlichen Bundesland bezog mehr als jeder 20. Haushalt (5,5 Prozent) Wohngeld. In den ostdeutschen Ländern Sachsen (4,5 Prozent), Sachsen-Anhalt (4,1 Prozent), Thüringen (4 Prozent) und Brandenburg (3,6 Prozent) lag der Anteil der Wohngeldhaushalte ebenfalls über dem Bundesschnitt (2,8 Prozent).
Die wenigsten Haushalte, die Wohngeld erhielten, gab es in Bayern mit 1,6 Prozent und Baden-Württemberg mit 2 Prozent.