Jahresrückblick 1968 Studentenunruhen und Arbeitskämpfe
In ganz Europa kommt es zu Studentenunruhen, die in blutige Straßenkämpfe münden, als Arbeiter sich den Protesten anschließen und eine Streikwelle auslösen.
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In Osteuropa gärt die Stimmung. Studenten gehen in Belgrad, Jugoslawien, auf die Straße. Der Regierung gelingt es jedoch, die Proteste zu deeskalieren und die Arbeiter auf ihre Seite zu ziehen.
Auch in Frankreich kommt es während einer Studentendemonstration im Pariser Quartier Latin zu blutigen Straßenkämpfen. Um die aufgeheizte Stimmung für den Arbeitskampf zu nutzen und aus Solidarität mit den Studenten rufen die Gewerkschaften zum Generalstreik auf, der sich zu einer Streikwelle ausweitet, bei der sich fast 10 Millionen Franzosen im Ausstand befinden und das gesamte Wirtschaftsleben zusammenbricht.
Erstmalig in ihrer über 700-jährigen Geschichte schließt die Sorbonne, die Pariser Universität. Über 40.000 Studenten sind ausgesperrt. Der Aussperrung gehen schwere Auseinandersetzungen zwischen Studenten und Polizei voraus.