Jahresrückblick 1970 Vietnamkrieg zieht immer weitere Kreise
Militärisch erfolglos verlaufen US-Offensiven gegen Kambodscha und Laos, die den Nachschub der nordvietnamesischen Truppen blockieren sollen. Der Krieg in Indochina droht immer mehr zum Flächenbrand zu werden.
US-Präsident Nixon tritt sein Amt mit dem Versprechen an, die in Vietnam stationierten GIs wieder zurück zu holen. Am Jahresende sind noch immer 300.000 Soldaten fern der Heimat.
Der Krieg hat sich inzwischen auf Kambodscha ausgedehnt. Präsident Nixon spricht von einer zeitlich und territorial begrenzten Aktion. Die Zahl der gefallenen kommunistischen Kämpfer beträgt nach amerikanischen Angaben 7500, nach vietnamesischer Ansicht sind es deutlich weniger. Dschungel und Morast erschweren die Kämpfe.
Auch in Laos flammen die Kämpfe wieder auf. Nordvietnamesische Truppen überrennen Anfang des Jahres in wenigen Tagen die Stellungen der regierungstreuen Einheiten. 400 amerikanische Bomber, darunter die Bombengeschwader vom Typ B52, fliegen pausenlos Einsätze. Kriegswichtige Nachschubverbindungen Nordvietnams sollen zerschlagen werden.
Laos hat mehr Tote zu beklagen als Kambodscha und Vietnam zusammen, die politische Gemengelage erscheint unübersichtlich: Neutralisten, Kommunisten und Rechtsextreme konkurrieren um die Macht.