Jahresrückblick 1975 Helmut Schmidt und die Wirtschaftskrise
Die Weltwirtschaftskrise beeinflusst auch die konjukturelle Lage in Deutschland. Bundeskanzler Schmidt sucht im Einklang mit den Mächtigen der großen Industriestaaten nach Auswegen.
Die Weltwirtschaft befindet sich in der Krise. Auch Deutschland erlebt eine Wirtschaftsflaute. Im Januar erreicht die Arbeitslosenquote den höchsten Stand seit 16 Jahren - 1.154.300 Menschen sind registriert. Die Zahl der Konkurse erreicht Rekordmarken, die Bauindustrie ist besonders betroffen.
Bundeskanzler Helmut Schmidt kommt bei mehreren Treffen mit ausländischen Staatsoberhäuptern zusammen. Mit den fünf großen Industriestaaten USA, Frankreich, England, Japan und Italien werden wirtschaftspolitische Maßnahmen besprochen.
Durch stärkere staatliche Einflussnahme, größtenteils finanziert durch Kreditaufnahmen, kann der Anstieg der Arbeitslosigkeit aber nicht verhindert werden.
Für die schwierige Lage der Weltwirtschaft ist unter anderem der explodierte Ölpreis verantwortlich. Finanz- und wirtschaftspolitische Fragen werden zum wichtigsten innenpolitischen Feld. Konjunkturprognosen versprechen zumindest einen leichten Aufschwung.