Jahresrückblick 1974 Kämpfe im Nahen Osten

Stand: 13.12.2010 15:22 Uhr

Auch 1974 kommt es im Nahen Osten zu erbitterten Kämpfen. Die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir tritt zurück. Die PLO unter Jassir Arafat wird als Vertreterin für das palästinensische Volk anerkannt.

Der US-Außenminister Kissinger versucht in den Auseinandersetzungen zwischen Syrien und Israel zu vermitteln. Jeder Fußbreit auf den Golanhöhen wird zum Prestigeobjekt. Bei den Syrern geht es um nationalen Stolz, bei den Israelis um nationalen Bestand. Eine aufgebrachte Menge in Tel Aviv demonstriert gegen die Bemühungen Kissingers.

Palästinensische Massaker

Auf der anderen Seite versuchen palästinensische Terrorgruppen die Friedensvermittlungen des amerikanischen Außenministers zu stören. Viele Araber feiern die Massaker als Heldentaten. Sie stärken damit jedoch jener Opposition in Israel den Rücken, die gegen einen Waffenstillstand eintritt. Die israelischen Vergeltungsaktionen im Libanon beschwichtigen die innerisraelische Opposition und steigern die arabische Empörung.

Friedensbemühungen

Mit dem Abzug der israelischen Truppen aus Kuneitra bahnt sich eine politische Lösung an. Die Stadt wird als Ergebnis des Truppenentflechtungsabkommen an Syrien zurückgegeben. Die Palästinenser fassen dies als Zugeständnis auf. Sie distanzieren sich von ihren extremistischen Splittergruppen. Auf den Golanhöhen zieht eine UN-Friedenstruppe ein. Die Zeit arbeitet für die Araber.

Golda Meir tritt zurück

Am 10. April tritt die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir zurück. Ihr Nachfolger wird Yitzhak Rabin. Ende Oktober tagt die siebte arabische Gipfelkonferenz. Es geht um einen neuen Staat Palästina. Die PLO wird unter Jassir Arafat als Vertreterin für das palästinensische Volk anerkannt. Damit wird der Revolverheld Arafat zum Staatsmann.