Jahresrückblick 1974 Willy Brandt tritt zurück
Am 6. Mai erklärt Bundeskanzler Willy Brandt in Zusammenhang mit der Agentenaffäre Guillaume seinen Rücktritt. Das In-und Ausland reagiert mit Bestürzung und Helmut Schmidt wird neuer Kanzler.
Günter Guillaume, persönlicher Referent von Bundeskanzler Willy Brandt, entpuppt sich als DDR-Spion. Am Abend des 6. Mai 1974 gibt Brandt dem Bundespräsidenten Gustav Heinemann seinen Rücktritt als Bundeskanzler bekannt. In einer schriftlichen Erklärung an Heinemann übernimmt er die "politische Verantwortung für Fahrlässigkeiten mit der Agentenaffäre Guillaume".
Den Rücktritt Brandts nimmt man in In- und Ausland mit Bestürzung auf. Politiker und Medien hoffen auf eine Fortsetzung seiner Entspannungsbemühungen unter der nachfolgenden Regierung. Das neue Kabinett unter Helmut Schmidt will die von Brandt initiierte Annäherung der Blöcke fortsetzen.