Jahresrückblick 1973 Annäherungen zwischen Ost und West
Trotz aller Schwierigkeiten zeichnet sich zwischen den beiden deutschen Staaten eine Annäherung ab. Willy Brandt spricht vor den Vereinten Nationen über die Berlin-Frage.
Die Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten verbessern sich, obwohl sich bei der Umsetzung geschlossener Verträge und Abkommen Schwierigkeiten zeigen. Vor den Vereinten Nationen in New York sagt Bundeskanzler Willy Brandt, man wolle versuchen "friedliche Koexistenz auf deutsch" zu buchstabieren. Beherrschendes Element der Gespräche ist die Berlin-Frage.
Bei dem Besuch einer Bundestagsdelegation in Moskau erregt Herbert Wehner Aufsehen mit der Aussage, man habe "die Dinge in der Berlin-Frage wohl etwas überzogen". Zu realistisch ist diese Einschätzung - das ist politischen Freunden wie Feinden bewusst.
Der Grenzverkehr zwischen den deutschen Staaten läuft nur schleppend an. Bei den damit verbundenen Formalitäten überrascht das nicht. Es werden auch Verhandlungen zur Aufnahme der Beziehungen mit der Tschechoslowakei und anderen Ostblockstaaten geführt.