Jahresrückblick 1964 Atomares Wettrüsten
Im atomaren Wettstreit behält der Westen gegenüber dem Osten die Oberhand. Auch die Abrüstungskonferenz in Genf kann das Wettrüsten der Staaten nicht einschränken. Frankreich bevorzugt den Alleingang, der im Aufbau eigenen Atomstreitmacht gipfelt.
Im atomaren Wettstreit behält der Westen gegenüber dem Osten eindeutig die Oberhand. Auch die Abrüstungskonferenz in Genf kann das Wettrüsten der Staaten nicht einschränken. Im Mai ziehen die Außenminister der NATO-Staaten 15 Jahre nach Abschluss des nordatlantischen Vertrages in Den Haag Bilanz. Frankreich wünscht eine Reform, deren Ziel eine neue, nicht mehr allein von den USA abhängige Verteidigungsstrategie für Europa sein soll. Das Land bevorzugt den Alleingang, der im Aufbau einer nationalen französischen Atomstreitmacht gipfelt.
Frankreich bekämpft außerdem das Projekt einer multilateralen Atomstreitmacht der USA. Auch die Sowjetunion stellt an die USA die Forderung, auf das Projekt zu verzichten. Die neue Regierung Großbritanniens dagegen wünscht keine weitere Atomstreitmacht neben der amerikanischen. Die Bundesrepublik will sich an der von den USA geplanten Atomraketenflotte beteiligen. Die restlichen NATO-Partner sind dagegen oder warten ab. Auch die Dezemberkonferenz des NATO-Ministerrats in Paris findet keinen neuen Weg zu einer atomaren Verteidigungsstrategie.