Jahresrückblick 1965 China gerät in die Isolation
Die chinesische Regierung versucht, in den jungen afrikanischen Republiken Fuß zu fassen - mit mäßigem Erfolg. In China selbst wird trotz des stagnierenden innenpolitischen Fortschritts der maoistische Weg in China beibehalten.
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Das außenpolitische Interesse Chinas richtet sich in diesem Jahr nach Afrika. Peking gewährt 1,2 Milliarden Mark Wirtschaftshilfe, bildet Guerilla-Kämpfer aus und unterhält mit einem Drittel seines diplomatischen Korps Botschaften in afrikanischen Ländern. Radio Peking strahlt wöchentlich 100 Afrika-Sendungen aus. Doch die jungen afrikanischen Staaten merken bereits, dass ein chinesischer Imperialismus ähnlich wirkt wie der Weiße, aus dem sie sich gerade befreien konnten.
Ein Rückschlag für die chinesische Politik ist die Teilnahme der Sowjetunion an der zweiten Afro-asiatischen Konferenz in Algier. China versucht, diese Teilnahme zu verhindern, doch viele der blockfreien Staaten Afrikas und Asiens, vorrangig die Vereinigte Arabische Republik, sind wirtschaftlich mit Moskau verbunden.
In diesem Jahr gerät China in eine nicht vorhersehbare Isolation. Mit der Zündung der zweiten chinesischen Atombombe wird die internationale Kritik lauter.
Am 16. Jahrestag der Revolution zeigt sich, dass trotz des stagnierenden innenpolitischen Fortschritts der maoistische Weg in China beibehalten wird. Der chinesische Verteidigungsminister Lin Piao gibt eine Erklärung ab, die eine deutliche Drohung gegen den Rest der Welt ausspricht.