Jahresrückblick 1972 Erweiterung der EWG
An dem EWG-Treffen am 19. Oktober in Paris nehmen erstmals die Regierungschefs der neuen Mitgliedsländer Irland, Großbritannien und Dänemark teil. Nach der Erweiterung wäre die EWG zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Erde und läge an der Spitze des Welthandels.
Den USA gelingt es, den Dollar stabil zu halten und den Preisanstieg in engeren Grenzen als in Westeuropa zu halten. Auftrieb für die europäische Wirtschafts- und Währungsunion ist deshalb das Haupthema auf dem Treffen der EWG-Staatschefs am 19. Oktober in Paris.
An dem Treffen nehmen neben den sechs Gründungsmitgliedern erstmals auch die Regierungschefs der neuen Mitgliedsländer Irland, Großbritannien und Dänemark teil, deren Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft offiziell erst am 1. Januar 1973 vollzogen werden soll. Nach der Erweiterung wäre die EWG zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Erde und läge an der Spitze des Welthandels.
Der Beitritt stößt nicht nur auf Zustimmung: In Großbritannien geht die Labour-Partei auf Anti-Europa-Kurs. Besonders die Gewerkschaften fürchten, der Konkurrenz im europäischen Wirtschaftsraum nicht gewachsen zu sein. Auch in Kopenhagen geht ein Teil der Jugend auf die Straße. Hier wie in Norwegen ist zur entgültigen Teilnahme an der EWG eine Volksabstimmung nötig. Die Norweger lehnen einen Beitritt ab.