Jahresrückblick 1971 Der Weg der DDR
Der Wechsel in der SED-Führung führt zu einer noch stärkeren Bindung der DDR an den "großen Bruder" Sowjetunion. Der neue Mann an der Spitze, Erich Honecker, will eine neue Sachlichkeit einführen. Die Planwirtschaft der DDR führt zu einem der höchsten Lebensstandards im Ostblock.
¶
Der Dialog der beiden deutschen Staaten in der Ära Brandt macht deutlich, das die schnelle Wiedervereinigung nicht mehr das zentrale Ziel der Politik ist. Vielmehr geht es darum, ein Verhältnis zu erreichen, das das Beste aus der Situation macht. Die DDR ist weiter auf dem eigenen Weg, als Vasall der Sowjetunion ist sie aufgrund der Lage im europäischen Vorland ein wichtiger Sicherheitsgarant für den Kreml.
Doch auch dort ist Entspannung und Entkrampfung die Devise für die Politik des kommenden Jahres.
Aufgrund physischer Anstrengungen muss Walter Ulbricht das Amt des SED-Vorsitzenden abgeben. Seine Nachfolge tritt der Sowjetunion-treue Erich Honecker an, der für den Kreml einen guten Verbündeten darstellt. Honecker proklamiert die Hinwendung zu einer neuen Sachlichkeit nicht nur in der Politik.
Die Planwirtschaft der DDR führt zu einem der höchsten Lebensstandards im Ostblock und trotz der diesjährigen Missernte aufgrund der Trockenheit befindet sich die ostdeutsche Wirtschaft im Aufschwung.