Jahresrückblick 1978 China sucht Verbündete
Chinas Annäherung an den Westen provoziert die Sowjetunion. Nach dem Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Hua in Rumänien kann der rumänische Präsident Ceausescu sich nur mit Mühe zwischen sowjetischem und chinesischem Machtanspruch behaupten.
Chinas Annäherung an den Westen provoziert die Sowjetunion mehrfach. Der Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Hua Guofeng bei Moskaus Verbündeten Rumänien ist der erste Anlass für Verstimmung. Denn Hua kommt in doppelter Mission: Er will Chinas Anspruch auf ein führende Rolle in der Welt unterstreichen, und sucht nach Verbündeten für ein ehrgeiziges Modernisierungsprogramm. Dem rumänischen Präsidenten Nicolae Ceausescu gelingt es nur mit Mühe, sich zwischen sowjetischem und chinesischem Machtanspruch zu behaupten.
Eine wichtige Rolle für die chinesische Annäherung an den Westen spielt Japan: Vizepremier Teng Hsiao-ping reist nach Tokio, um das sino-japanische Friedens- und Freundschaftsabkommen zu unterzeichnen. Auch dies beunruhigt Moskau. Es legt die Annäherung der beiden Länder als anti-sowjetischen Akt aus. Teng entwickelt sich zum Motor des Wandels in China. Leistung, Produktivität und Wachstum sollen China einer einflussreichen Rolle in der Welt näher bringen.