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Vor dem Konklave Kandidaten für die Papstwahl

Stand: 08.05.2025 10:23 Uhr
Pietro Parolin

Pietro Parolin: Der Italiener ist die bisherige Nummer Zwei des Vatikans. Parolin gilt als ausgezeichneter Diplomat und Manager. Außerdem spricht für ihn die These, dass nach fast einem halben Jahrhundert mit Päpsten aus Polen, Deutschland und Argentinien doch wieder einmal ein Italiener an die Reihe kommen könnte. Mit 70 Jahren läge er über dem Durchschnittsalter der gewählten Päpste im 20. Jahrhundert - dieses lag bei 66 Jahren. Die in diesem Jahrhundert gewählten Päpste Benedikt XVI und Franziskus waren mit 78 und 76 Jahren deutlich über diesem Schnitt.

Matteo Zuppi 

Matteo Zuppi: Als Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist der Erzbischof von Bologna schon von Amts wegen eine der zentralen Figuren der katholischen Kirche. Zudem war er Vermittler des Vatikans im Ukraine-Krieg. Mehr als einmal war sein diplomatisches Geschick gefragt, wenn Franziskus überraschend für Schlagzeilen sorgte. Der 69-Jährige gilt als menschennah und wird in den Medien immer wieder als "Straßenpfarrer" bezeichnet. Er hat einen Ruf als Reformer, der aber auch ausgleichend wirken kann.

Peter Erdö

Peter Erdö: Der Primas von Ungarn, Erzbischof von Esztergom-Budapest, gehört zu den Konservativen. Als einer der wenigen wurde er noch von Johannes Paul II. ernannt. Sein Name wurde schon 2013 gehandelt, als es um die Nachfolge von Benedikt XVI. ging. Die Reformen unter Franziskus verfolgte er kritisch. der 72-Jährige gilt eher als Intellektueller denn als Mann des Volkes.

Luis Antonio Tagle

Luis Antonio Tagle: Der frühere Erzbischof von Manila wird immer wieder als aussichtsreichster Anwärter genannt, falls die Wahl erstmals auf einen Asiaten fallen sollte. Der 67-Jährige war auch schon 2013 im Gespräch. Wie Franziskus setzt er sich für eine Kirche an der Seite der Armen ein. Allerdings hatte seine Karriere zuletzt einen Knick: Franziskus setzte ihn als Leiter der internationalen Caritas ab, nachdem es in der Dachorganisation zu Unregelmäßigkeiten gekommen war.

Fridolin Ambongo Besungu

Fridolin Ambongo Besungu: Seit geraumer Zeit wird auch spekuliert, dass der nächste Papst auch aus Afrika kommen könnte. Am häufigsten genannt wird der Erzbischof von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo: Fridolin Ambongo Besungu. Der 65-Jährige gilt als ausgesprochen meinungsfreudig, temperamentvoll - und als konservativ. Die Öffnung für die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren sieht er sehr kritisch. Besungu verfügt allerdings über wenig Erfahrung in Rom.

Jean-Marc Aveline

Jean-Marc Aveline: Der in Frankreich aufgewachsene Kardinal gilt als nahbar, als einer, der sich unter Menschen mischt. Darin ist der Erzbischof von Marseille dem verstorbenem Papst Franziskus ähnlich, auch inhaltlich zogen sie am gleichen Strang. Vor allem beim Herzensthema von Franziskus, der Migration. Bereits unter Benedikt XVI wurde er Berater des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog. 2022 ernannte ihn Franziskus zum Kardinal. Seit April ist der 66-Jährige Präsident der Französischen Bischofskonferenz.

Pierbattista Pizzaballa

Pierbattista Pizzaballa: Seit 2020 ist Pizzaballa Lateinischer Patriarch von Jerusalem und damit der ranghöchste Vertreter der Katholischen Kirche im Heiligen Land, einer Region voller Konflikte. Gerade diese Erfahrung qualifiziere ihn, sagen Insider. Der 58-jährige Italiener steht für Ökumene, interreligiösen Dialog und den Austausch unterschiedlicher Kulturen und gilt als Brückenbauer.

Mario Grech im Petersdom

Mario Grech: Seit 2020 ist der Malteser Generalsekretär der Bischofssynode. Er spielt eine entscheidende Rolle bei dem wichtigsten Reformprojekt der katholischen Kirche, der Weltsynode, die aus seiner Sicht noch nicht zu Ende ist. Der 68-jährige Kirchenrechtler gilt als ausgleichend und offen gegenüber Reformen. Er steht grundsätzlich eher für eine Fortsetzung der Linie von Franziskus.