Neue Nationalgalerie in Berlin würdigt Gerhard Richter zum 80. Geburtstag mit umfassender Ausstellung

Er ist der grösste lebende deutsche Maler. Und trotzdem kein Nationalpinsel, der sich wichtig gibt und irgendwelche Kanzlerporträts in Auftrag nähme. Es könnte ja auch kein Kanzler bezahlen, Gerhard Richters teuerste Werke liegen im zweistelligen Millionenbereich. Mit dem Künstler selbst, der morgen 80. wird, verhält es sich wie mit vielen seiner Bilder: er ist genauso schwammig, denn er mag seine Bilder auch niemandem erklären - Bilder, die einen Sinn enthielten, seien schlechte Bilder, so Richter-, und so nannte ein Kritiker Richters Kunst schon mal böse "Werk ohne Autor". Bevor in fünf Tagen in der Berliner Nationalgalerie eine grosse Richter-Retrospektive startet, hatte Matthias Deiss heute das seltene Glück, das Werk MIT Autor zu erleben.