Bilderschau von Sandro Botticelli im Frankfurter Städel Museum

Man wüßte so gern etwas über das Verhältnis Botticellis zu Frauen. Kaum ein Maler vermochte weibliche Wesen so widersprüchlich zu kreieren wie der berühmte Künstler der italienischen Frührenaissance. Sandro Boticellis Damen sind anmutig und gleichzeitig unnahbar, sie sind nackt und dabei schwer melancholisch. Und wenn einige seiner Bilder von unverhüllten Madonnen oder pustenden Engelchen aus heutiger Sicht auch so wirken wie überdimensionale Lackbilder aus dem Poesiealbum, in deren vier Ecken Liebe stecken soll, so bleiben sie auch 500 Jahre nach Boticellis Tod echte Meisterwerke, die das Frankfurter Städel Museum ab morgen erstmals so zusammen in Deutschland zeigt. Alex Jakubowsi hat die Schau schon gesehen.