Bundestagsvizepräsident bekommt Narrenpreis für Schwaben-Schelte

Ein waschechter Berliner - wer ist das schon in dieser riesigen Umwälzpumpe von Zu- und Abwanderern? Doch je kleiner die Zahl derer, die Berliner sind oder sich dafür halten, um so größer offenbar deren Drang zur Abgrenzung. So wurde zum Beispiel in Ostberlin jeder mit leichtem Singsang in der Stimme abfällig als Sachse bezeichnet. Vielleicht ist das damals ja auch mal dem jungen WOLFGANG THIERSE passiert, als der in Breslau Geborene und in Thüringen Aufgewachsene Anfang der 60er Jahre zum Studieren nach Berlin kam und beim Bäcker möglicherweise nach Brötchen fragte, statt nach Schrippen. 50 Jahre später jedenfalls hat er sich mit seinem Ärger über Weckle an die Spitze der Berliner Anti-Schwaben-Front gestellt. Die rächten sich mit Spätzle - und einem Orden. THOMAS STEPHAN und OLIVER JARASCH. Moderativ könnte man daraus vielleicht auch noch was machen: "Ein Schwabe und ein Berliner haben sich um das Thema gekümmert..."