Herta Müller hält ein Plädoyer gegen Diktaturen
Stand: 08.12.2009 00:19 UhrAls Herta Müller im Oktober den Literatur-Nobelpreis zugesprochen bekam, hat sie nicht reagiert wie einige ihrer deutschen Vorgänger. Sie trommelte nicht wie Günter Grass, der sich unbändig freute und ja auch schon lange darauf gewartet hatte. Und sie war auch nicht beleidigt wie Thomas Mann, der meckerte, er sei für das falsche Buch ausgezeichnet worden. Herta Müller war scheu, fast peinlich berührt. Denn sie hat nicht Bücher geschrieben, um damit berühmt zu werden, sondern weil sie sich - wie sie sagt-, nicht anders zu helfen wußte. Die Deutschrumänin litt jahrelang unter dem Terror-Regime Ceausescus und dessen berüchtigter Geheimpolizei Securitate. Bevor sie am Donnerstag den Nobelpreis entgegennimmt, hielt sie heute in Stockholm ein sehr persönliches Plädoyer gegen Diktaturen egal welcher Ideologie. Tilmann Bünz.
