"Cap Anamur"

"Cap Anamur"-Chef Bierdel und sein Kapitän müssen vorerst im Gefängnis bleiben. Wie lange sie festgehalten werden ist ebenso unklar, wie die Zukunft der 37 Flüchtlinge, die an Bord waren. Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul und zahlreiche andere Politiker der Koalition forderten die sofortige Freilassung des Deutschen. Ihm wird Begünstigung illegaler Einwanderung vorgeworfen. "Cap Anamur" wies alle Vorwürfe zurück. Am Dienstag sind Zweifel an der Glaubwürdigkeit und der ausschliesslich humanitären Motivation der "Cap-Anamur" aufgekommen. Kritik gab es an dem Kurs, den das Schiff einschlug, nachdem es die Flüchtlinge angeblich 100 Meilen vor der italienischen Insel Lampedusa aufgelesen hatte. Nach Einschätzung des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) hat das Schiff bei der Rettungsaktion möglicherweise internationale Standards verletzt.