Abschied nehmen vom CSU-Chef Stoiber

Das was man unter politischem Aschermittwoch versteht, hat meist mit deftigen Sätzen bei reichlich Bier in großen Sälen zu tun. Heute war das im niederbayerischen Passau anders. Bier gabs zwar, den proppenvollen großen Saal auch, deftig war aber allein, dass Edmund Stoiber geschlagene zwei Stunden und 45 Minuten geredet hat. Die Stimmung grundsätzlich undeftig: eher wehmütig, geplant zugewandt, fast liebevoll verklärend. Wenn man es nicht besser wüsste, käme man nicht auf den Gedanken, dass es die CSU selbst war, die ihren Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden nicht mehr wollte. Deshalb tat es auch hörbar gut, die vermeintliche Königsmörderin niederpfeifen zu können und nicht selber schuld zu sein.