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Stand: 10.04.2004 00:00 UhrDer Bundesgrenzschutz (BGS), zu dem die GSG-9 gehört, unterstützt das Auswärtige Amt bei der Wahrnehmung von Aufgaben "zum Schutz deutscher Auslandsvertretungen". Diese Schutzaufgaben für die deutschen Diplomaten gehören zum Einsatzspektrum der BGS-Beamten auch in anderen Teilen der Welt. So nimmt die GSG-9 "verdeckt" zum Beispiel den Schutz der deutschen diplomatischen Vertretung in der afghanischen Hauptstadt Kabul wahr. GSG-9-Leute schützen schon seit vergangenem Herbst auch die Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) beim Wiederaufbau des zerstörten Trinkwassernetzes im Irak vor möglichen Anschlägen. Christian Nitsche berichtet: Die GSG-9 soll zu den weltweit mit am besten ausgebildetste Polizeieinheit gehören. 2003 übernahm die GSG-9 den Schutz der deutschen Botschaft und des Technischen Hilfswerkes. Das Bundesinnenministerium hielt im November die Sicherheitsrisiken noch für vertretbar. Ein Abzug des Botschaftspersonals ist auch nach dem jüngsten Anschlag nicht geplant. Gernot Erler, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender: "Wir wissen nicht ob es sich um eine gezielte Attacke gehandelt hat oder ein Zufall war und bevor das nicht aufgeklärt ist, kann man auch keine Schlussfolgerungen ziehen." Dass die deutsche Botschaft in Bagdad trotz enormer Plünderungen vor einem Jahr trotzdem wieder eingeschränkt aufnahm, wird von der Opposition nicht kritisiert. Volker Rühe, CDU: "Es ist sicherlich richtig, dass wir die Botschaft besetzt haben und die wenigen Botschaftangehörigen die dort sind müssen auch geschützt werden durch den Bundesgrenzschutz." Trotz des Anschlags auf die Zentrale der Internationalen Roten Kreuzes im Herbst und der aktuellen Eskalation der Gewalt sehen die meisten deutschen Hilfsorganisationen keinen Anlass, ihre Arbeit im Irak zu beenden. Hartmut Wilfert, Aktion Deutschland hilft: "Wir wissen dass am morgigen Sonntag ein Toten-Gedenktag ist eines großen religiösen Führers und es kann sein dass im Rahmen dieses Tages es noch mal eskaliert aber wir hoffen dass wir ab Montag schon wieder mit einer ruhigeren Tendenz rechnen können." Dennoch rät das Auswärtige Amt bereits seit Donnerstag allen Deutschen, den Irak zu verlassen, Ausländer seien im Irak besonders gefährdet.
