Prince Charles auf Deutschlandbesuch mit Umweltpreis ausgezeichnet
Stand: 12.03.2008 12:09 UhrDer britische Thronfolger Prinz Charles ist für sein jahrelanges ökologisches Engagement in Lübeck ausgezeichnet worden. Bei seinem ersten Deutschlandbesuch seit sechs Jahren erhielt der Prinz von Wales im Rathaus der Hansestadt den Umweltpreis der Stiftung Europäisches Naturerbe 2002. Zuvor war das Mitglied der britischen Königsfamilie von Hunderten begeisterter Schaulustiger vor dem Rathaus der Hansestadt wie ein Popstar empfangen worden. Im Nitrofen-Skandal stärkte Charles Verbraucherschutzministerin Renate Künast den Rücken. Er sei dagegen, wegen des Vorfalls eine ganze Branche zu verdammen, sagte der Prinz. Der Regen hatte sich verzogen, und die Begrüßung war freundlich. Der Prinz mit der grünen Seele und begleitet vom Umweltminister mit dem grünen Parteibuch, schickte sich heute Abend an, überzusetzen auf die Insel Vilm. Bis 1990 Urlaubsidyll für Politbonzen der SED, jetzt ein Biosphärenreservat. Südöstlich vor Rügen gelegen und von grünem Weltruhm. Und das erfuhr der Prinz. Allein 70 Spinnen- und Milbenarten sind hier zuhause. Der Prinz darf auf der Insel schlafen, da, wo auch Erich Honecker einst sein Haupt zur Ruhe legte. In Lübeck heute Nachmittag Groupie-Kreischen wie für einen Popstar. Dabei gab es ihm Bürgerschaftssaal des Rathauses den Euro-Natur-Umweltpreis und ein gewaltiges Lob. Eine Galeonsfigur sei der Prinz, ein Wächter und Schutzpatron für die ökologische Landwirtschaft. Einer, mit grüner Zunge, der auch fordert - diplomatisch und auf deutsch. Prinz Charles: ''Bis hin zu den Fischbeständen in der Nordsee kommt es mir vor allem auf die Einsicht an, dass unser Handeln immer Konsequenzen hat und dass es die Pflicht des Menschen ist, die Natur zu hegen und zu pflegen.'' Für Renate Künast war das heute ein schöner Tag - endlich mal wieder. Ein Fable hat sie für die Royals und für den Seelenverwandten Charles allemal. Auf Gut Trenthost, dort wo ökologische geforscht und gefüttert wird, bekommt sie royale Rückendeckung in Sachen Nitrofen. Menschliches Fehlverhalten - kein Grund eine ganze Branche zu verdammen, sagt der Kronprinz. Und dann kommt sogar noch gute Nachricht aus Brüssel. Renate Künast, B´90/Die Grünen, Verbraucherschutzministerin: ''Die Tatsache, dass es keine Maßnahmen seitens der EU gibt, weißt ja darauf hin, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben, also alles getan haben, um Sicherheit in der Bundesrepublik, in der EU und in Drittstaaten herzustellen.'' Am Ende pflanzt Charles einen Baum und Renate Künast findet ihm ein Kleeblatt mit vier Blättern. Herrlich! We are amused.
