Eine FFP2-Maske liegt auf der Straße im Zentrum von Wien.
Liveblog

Coronavirus-Pandemie ++ Österreich lockert Maskenpflicht ++

Stand: 14.04.2022 23:48 Uhr

Vier Wochen nach der Verschärfung der allgemeinen Maskenpflicht für Innenräume wird diese in Österreich am Samstag wieder aufgehoben. Das RKI verzeichnete mehr als 165.000 Neuinfektionen binnen eines Tages. Alle Entwicklungen im Liveblog.

14.04.2022 • 23:48 Uhr

Ende des Liveblogs

Damit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Vor den Osterfeiertagen mahnt das Robert Koch-Institut (RKI) trotz klar überschrittenem Gipfel der aktuellen Corona-Welle zu Vorsicht und konsequentem Einhalten der Schutzmaßnahmen. Im Wochenvergleich sei die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz um 24 Prozent gesunken, schreibt das RKI im Wochenbericht, der sich vor allem auf Daten aus der vergangenen Woche bezieht. Der Infektionsdruck bleibe aber "mit mehr als einer Million innerhalb einer Woche an das RKI übermittelten Covid-19-Fällen weiterhin sehr hoch", hieß es. Bereits im vorherigen Bericht war ausgewiesen worden, der Höhepunkt der Welle sei inzwischen klar überschritten.

Zehntausende Impfdosen mit dem Impfstoff Novavax, die in bayerischen Impfzentren gelagert werden, sind nur noch bis Ende Juli haltbar. Wie viele von insgesamt mehr als 180.000 Dosen letztendlich verworfen werden müssen, hänge "stark von der Nachfrage ab", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in München. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk berichtet. Der Impfstoff von Novavax ist seit seiner Einführung im März ein Ladenhüter.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte dem BR: "Gut ist es nicht, wenn wir Impfstoff verwerfen müssen. Das ist völlig klar und das will auch keiner. Deswegen haben wir auch alle aufgefordert, natürlich bedarfsgerecht zu bestellen." Die Ministeriumssprecherin ergänzte, Bayern arbeite intensiv daran, möglichst wenig wegwerfen zu müssen. "Dennoch lässt sich der Verwurf von Impfdosen natürlich nicht gänzlich vermeiden. Die Bedarfsberechnungen beruhen auf Schätzungen und die Impfnachfrage kann stark schwanken."

Nicht jede oder jeder steckt sich nach einem engen Kontakt mit dem Coronavirus an. Was dahinter steckt, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits seit Beginn der Pandemie. Ein Überblick über einige aktuelle Forschungserkenntnisse.

In Österreich wird die allgemeine Maskenpflicht für Innenräume am Samstag wieder aufgehoben. FFP2-Masken müssen dann nur noch in Lebensmittelgeschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Krankenhäusern und Pflegeheimen getragen werden, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch ankündigte. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Erleichterungen", sagte er mit Hinweis auf fallende Infektionszahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank zuletzt unter 1000 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Vier Wochen zuvor hatte Rauch die Maskenpflicht auf den gesamten Einzelhandel, Kultureinrichtungen und Arbeitsräume ausgedehnt. Diese Regelung wird nun zurückgenommen. Außerdem müssen Gäste in Clubs, Bars und bei Großveranstaltungen von Samstag an nicht mehr geimpft, von Covid-19 genesen oder getestet (3G) sein. In Wien galt bislang im Unterschied zum Rest des Landes in der Gastronomie noch die 2G-Regel (geimpft oder genesen). Auch diese Maßnahme wird am Samstag aufgehoben, wie die Stadtregierung bekanntgab.

Die Bundesregierung will die Corona-Zahlungen für Rehakliniken bis Ende Juni verlängern. Mit den Zahlungen zum Ausgleich pandemiebedingter Leerstände wolle sie Rehaeinrichtungen wirtschaftlich absichern, teilte die Regierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion in Berlin mit. Für Krankenhäuser seien Unterstützungen bereits ebenfalls bis zum 30. Juni verlängert worden, so die Bundesregierung. Seit rund zwei Jahren haben Kliniken die Möglichkeit, staatliche Unterstützung zu bekommen.

In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ausgehend von einem niedrigen Niveau gestiegen. In der vergangenen Woche habe die Zahl der wöchentlichen Erstanträge um 18.000 auf 185.000 zugelegt, teilte das Arbeitsministerium in Washington mit. In der Woche zuvor waren nach revidierten Daten 167.000 Anträge gestellt worden und damit 1000 mehr als ursprünglich gemeldet.

Bereits seit Mitte Februar liegt die Zahl der Erstanträge unter der Marke von 200.000. Das Niveau ist damit niedriger als vor Ausbruch der Corona-Krise. In den Monaten vor dem Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 wurden jeweils mehr als 200.000 Hilfsanträge gemeldet.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) will seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft erneut nach unten senken. Für 143 Staaten, die zusammen 86 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung repräsentieren, werde die Wachstumsprognose in der kommenden Woche gesenkt, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. Als Gründe wurden vor allem der russische Krieg in der Ukraine genannt - aber auch hohe Inflationsraten, schwierigere Bedingungen auf den Finanzmärkten und die häufigen und weitgehenden Corona-Lockdowns in China. So beschreibt das ein vorab verbreitetes Redemanuskript Georgiewas.

Der IWF hatte seine globale Wachstumsprognose bereits im Januar infolge der Omikron-Welle der Corona-Pandemie um 0,5 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent gesenkt.

Nach drei Wochen Stillstand wegen Corona ist die Autoproduktion am weltweit größten BMW-Standort Shenyang in China jetzt wieder angelaufen. Derzeit werde noch im Ein-Schicht-Betrieb gearbeitet, sagte ein Konzernsprecher. Zugleich habe das umfangreich erweiterte Werk Dadong in Shenyang die Produktion des SUV X5 mit verlängertem Radstand begonnen. Der X5 wurde bisher nur in Spartanburg in den USA gefertigt.

Produktionsvorstand Milan Nedeljković sagte: "Im vergangenen Jahr wurde fast ein Drittel der weltweit verkauften BMW Group Fahrzeuge in Shenyang hergestellt." Das 19 Jahre alte Werk Dadong wurde modernisiert und erweitert. BMW hält seit Februar 75 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen BMW Brilliance mit dem chinesischen Partner Brilliance.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat nach Bekanntwerden von Entführungsplänen gegen ihn durch eine rechtsradikale Gruppe schwere Vorwürfe gegen Corona-Leugner erhoben. "Der ganze Vorgang zeigt, dass sich die Corona-Proteste nicht nur radikalisiert haben, sondern dass es mittlerweile um den Versuch geht, den Staat zu destabilisieren", sagte Lauterbach. Es gebe Kräfte, die Staat und Demokratie destabilisieren wollten. "Es ist eine kleine Minderheit in der Gesellschaft, aber die ist hochgefährlich; darauf müssen wir achten", sagte Lauterbach. Über die Corona-Politik könne in der Sache gestritten werden, fügte er hinzu. "Gewalt geht aber nie." Der Vorfall mit den Entführungsplänen werde ihn nicht in seiner Arbeit beeinflussen. "Ich werde weitermachen wie bisher", kündigte der Minister an.

Eine Booster-Impfung mit dem BioNTech/Pfizer-Vakzin sorgt einer Studie zufolge bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren für signifikanteren Schutz gegen die Corona-Variante Omikron. Die Blutanalyse zeigte einen 36-fachen Anstieg der Omikron-Antikörper, wie die Firmen mitteilten. Die Pharmafirmen planen daher, in den kommenden Tagen eine Notfallzulassung für eine dritte Impfdosis für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen zu beantragen. Weitere Anträge bei globalen Zulassungsbehörden, einschließlich der Europäischen Arzneimittelagentur, sollen folgen.

Ein Kinder- und Jugendarzt impft eine Jugendliche

Einer Studie zufolge erhöht eine Booster-Impfung mit dem BioNTech/Pfizer-Vakzin bei Kindern den Schutz vor Omikron deutlich.

14.04.2022 • 13:21 Uhr

Sinkende Infektionszahlen in Afrika

In Afrika geht die Zahl der Neuinfektionen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Monaten stetig zurück.

Die Zahl der wöchentlich registrierten Corona-Fälle ist demnach in den vergangenen 16 Wochen dauerhaft gesunken, während Todesfälle seit acht Wochen zurückgingen. Die Infektionen auf dem Kontinent sind laut WHO von einem Höchststand von mehr als 308.000 Fällen pro Woche zu Jahresbeginn auf derzeit weniger als 20.000 neue Fälle pro Woche zurückgegangen. Dies sei das niedrigste Infektionsniveau seit dem Beginn der Pandemie.

Großbritannien hat als erstes Land den Corona-Impfstoff des französischen Pharmakonzerns Valneva zugelassen. Die zuständige Aufsichtsbehörde MHRA genehmigte die Anwendung des Wirkstoffes für Menschen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Zwischen den beiden Impfungen müssen mindestens vier Wochen liegen.

Damit sind nun in Großbritannien insgesamt sechs Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen.

Die Auflagen sollen während der Osterferien auslaufen. Auch in Kitas entfällt die Testpflicht bald.

14.04.2022 • 10:18 Uhr

Hongkong lockert Maßnahmen

In Hongkong gehen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit Wochen zurück. Darum kündigte die Metropole nun Lockerungen der Einschränkungen an. Ab dem 21. April dürften Restaurants wieder bis 22 Uhr öffnen und ihre Tische mit jeweils bis zu vier Gästen besetzen. Andere Betriebe wie Schönheitssalons, Fitnessstudios, Themenparks und Kinos dürften bei halber Auslastung wieder öffnen. Bars und Kneipen bleiben geschlossen. Auch Beschränkungen, wonach sich Menschen aus höchstens zwei Haushalten treffen dürfen, werden aufgehoben.

Die 3G-Regel wird heute in Mecklenburg-Vorpommern fast überall aufgehoben. In Innenräumen muss aber noch der Mindestabstand und die Maskenpflicht eingehalten werden. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss aber keinen Test mehr vorlegen, etwa beim Besuch beim Friseur, im Restaurant, Fitnessstudio, Kino, Museum oder Theater.

Von der Lockerung ausgenommen sind sind Krankenhäuser und Pflegeheime. In Clubs und Diskotheken gilt weiterhin sogar 2G plus. Außerdem müssen Touristen, die nicht geimpft oder genesen sind, nach wie vor bei der Anreise im Hotel einen Negativtest vorlegen.

14.04.2022 • 09:14 Uhr

Xi bekräftigt Null-Covid-Strategie

Der chinesische Präsident Xi Jinping hält an der strikten Null-Covid-Strategie seines Landes fest. "Wir müssen weiterhin die Menschen über alles stellen, das Leben über alles", sagte Xi bei einem Besuch auf der südlichen Insel Hainan, wie staatliche Medien berichteten. "Die derzeitige globale Pandemie ist immer noch sehr ernst. Wir dürfen in der Präventions- und Kontrollarbeit nicht nachlassen. Beharrlichkeit bringt den Sieg", mahnte Xi weiter.

In der chinesischen Metropole Shanghai gilt seit mehr als zwei Wochen ein strenger Lockdown. Trotzdem steigen die Infektionszahlen weiter an und der Unmut in der Bevölkerung wächst.

Die Zahl der Firmenpleiten ist im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas gesunken. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.

Demnach meldeten die deutschen Amtsgerichte im ersten Monat dieses Jahres 1057 beantragte Unternehmensinsolvenzen - und damit 4,6 Prozent weniger als im Januar 2021 und rund 34 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie im Januar 2020. Um eine Pleitewelle infolge der Pandemie abzuwenden, hatte der Staat die Pflicht zum Insolvenzantrag bei Eintritt von Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit zeitweise ausgesetzt. Seit dem 1. Mai 2021 gilt die Insolvenzantragspflicht wieder in vollem Umfang.

Da viele Betriebe aber noch mit den Folgen der Einschränkungen durch die Pandemie und nun zusätzlich mit den Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine zu kämpfen hätten, rechnet die Behörde im Laufe des Jahres aber mit einem Anstieg an Insolvenzen.

Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, ruft dazu auf, auch über die Ostertage einige Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten. Dazu zählten der Mindestabstand oder das Tragen einer Maske.

"Ostern ist das Fest der Familie - und das soll es auch bleiben", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Doch ein paar Vorsichtsmaßnahmen könnten helfen, "damit die nur langsam sinkenden Inzidenzen nach Ostern nicht wieder steigen". Wenn sich alle "vernünftig verhalten, legen wir den Grundstein für einen herrlichen Sommer", betonte er.

Der Deutsche Lehrerverband hat die geplante Abschaffung der Corona-Verordnung für Schulen und Kitas in Sachsen kritisiert. "Leider wechselt damit Sachsen wie auch andere Bundesländer zu früh und zu abrupt vom Vorsichtsmodus in den kompletten Sorglosigkeitsmodus", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. Er nannte den Schritt fahrlässig und verwies auf eine hohe Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen mit "eng platzierten Menschen", wie das in Klassenzimmern der Fall sei, und auf unterdurchschnittliche Impfquoten bei Kindern.

Das Robert-Koch-Institut meldet 165.368 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 36.361 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche, als 201.729 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 23,1 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 1015,7 von 1044,7 am Vortag. 310 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 132.688.

Weltweit stehen nach Angaben des Pharmaverbandes IFPMA heute mehr Corona-Impfdosen zur Verfügung als verabreicht werden können. "Das Impfstoff-Angebot übersteigt zur Zeit die Nachfrage", sagte IFPMA-Generaldirektor Thomas Cueni in Genf. Es seien seit Beginn der Produktion gegen Ende 2020 rund 13,7 Milliarden Impfdosen hergestellt und rund elf Milliarden verabreicht worden. Insgesamt könnten in diesem Jahr knapp acht Milliarden Impfdosen hergestellt werden, sagte Cueni. Dennoch würden nicht alle Menschen, die es brauchten, geimpft. Das liege nicht - wie noch bis Spätsommer 2021 - am Impfdosenmangel, sondern daran, dass die Impfprogramme in manchen Ländern nicht in vollem Umfang angelaufen seien. Das müsse bei möglichen neuen Pandemien besser organisiert werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 14. April 2022 um 06:55 Uhr.