Nahost-Krieg ++ Lkw mit Hilfsgütern erreichen Gazastreifen ++
Laut israelischen Angaben sind 276 Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten in den Gazastreifen gefahren. US-Außenminister Blinken will keine Rafah-Offensive und fordert mehr humanitäre Hilfe. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Blinken: Keine Rafah-Offensive, mehr humanitäre Hilfe
- Airlines reagieren auf Berichte über Angriff auf Iran
- IAEA-Chef Grossi: Iran hat genug Material für Bau von Atombombe
- IAEA: Keine Nuklearanlagen im Iran beschädigt
- Explosionen im Iran offenbar vom Flugabwehrsystem
UN besorgt über Müllberge in Gaza
Die Vereinten Nationen sind besorgt über die großen Müllmengen im Gazastreifen. Diese seien eine Umwelt- und Gesundheitsgefahr, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA am Freitag mit. Nach Angaben der Lokalbehörden liegen im gesamten Gazastreifen 270.000 Tonnen Müll herum, die nicht entsorgt werden können. Ursache sei, dass Müllfahrzeuge bei den israelischen Angriffen zerstört wurden oder kein Benzin hätten und die israelischen Behörden keinen Zugang zur wichtigsten Müllhalde im östlichen Teil der Stadt Gaza gewährten.
Militär ermittelt zu Tod palästinensischer Gefangener
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben nach dem Tod von zwei im Gazastreifen von israelischen Soldaten gefangen genommenen Palästinensern Ermittlungen aufgenommen. Israelischen Medienberichten zufolge starben die Männer im hinteren Teil eines Lastwagens, der eine Gruppe von Palästinensern aus dem Küstengebiet bringen sollte. Das israelische Militär erklärte, die Militärpolizei ermittele. Danach werde eine Entscheidung gefällt, ob die beteiligten Soldaten strafrechtlich belangt werden.
Stoltenberg warnt vor weiterem Krieg im Nahen Osten
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich nach dem mutmaßlichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran beunruhigt über die Lage im Nahen Osten gezeigt. "Es ist entscheidend, dass der Konflikt nicht außer Kontrolle gerät, und daher fordern wir alle Parteien auf, Zurückhaltung zu zeigen", sagte Stoltenberg in Brüssel.
Abstimmung über Israel-Hilfen im US-Repräsentantenhaus
Mit einer seltenen parteiübergreifenden Dynamik hat das US-Repräsentantenhaus ein Sicherheitspaket mit Hilfen für Israel, die Ukraine und US-Verbündete in Asien in Höhe von 95 Milliarden Dollar vorangetrieben.
Zuvor hatte es mithilfe eines Bündnisses von Abgeordneten beider Parteien eine verfahrenstechnische Hürde genommen. Am Wochenende wird nun die Schlussabstimmung im Repräsentantenhaus erwartet, anschließend geht das Paket an den Senat.
Lastwagen mit Hilfsgütern erreichen Gazastreifen
Israel hat nach eigenen Angaben die Anstrengungen zur Versorgung der Menschen im Gazastreifen mit humanitären Hilfsgütern verstärkt. Am Donnerstag seien 276 Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten in den umkämpften Küstenstreifen gefahren, teilte die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde mit.
Am selben Tag seien zudem 144 Paletten mit Nahrungsmitteln aus der Luft abgeworfen worden. Weitere 700 Lastwagen hätten die Sicherheitsüberprüfung durchlaufen und warteten hinter dem Kontrollpunkt Kerem Schalom im Gazastreifen darauf, dass UN-Hilfsorganisationen die Verteilung der Hilfsgüter übernähmen, teilte Cogat weiter mit.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Blinken will keine Rafah-Offensive und mehr humanitäre Hilfe
US-Außenminister Antony Blinken ist unzufrieden mit Israel. Die zugesagte rasche Umsetzung verstärkter humanitärer Hilfe im Gazastreifen müsse zügig kommen, sagte Blinken beim G7-Treffen in Italien. Es seien wichtige Schritte gegangen worden, aber es seien nachhaltigere Ergebnisse erforderlich.
Blinken sagte zudem, die USA könnten keine große Militäroffensive Israels in Rafah im Gazastreifen unterstützen. Israel könne seine Ziele auch anderweitig erreichen. Gespräche zwischen den USA und Israel dazu würden fortgesetzt. Die USA seien zwar Israels Sicherheit verpflichtet, aber auch der Deeskalation.
G7 verhängen weitere Sanktionen gegen Iran
Die G7-Staaten verhängen weitere Sanktionen gegen den Iran. Das kündigt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zum Abschluss des Treffens der sieben Ressortchefs auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri an. Konkrete Maßnahmen nannte Baerbock nicht. Die Ministerin mahnte aber, es müsse jetzt alles dafür getan werden, damit es nicht zu einer weiteren Eskalation komme.
"Als G7 tun wir das unermüdlich", so Baerbock. Die Bundesregierung verfolge die aktuelle Entwicklung genauestens. Im Auswärtigen Amt sei dazu auch der Krisenstab zusammengekommen. Dem Iran warf sie vor, mit der massiven Attacke auf Israel am vergangenen Wochenende "auf beispiellose Weise eskaliert" zu haben. Dies dürfe nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Die "Group of Seven" (G7) ist ein Zusammenschluss der sieben wichtigsten Industrieländer: Deutschland, Großbritannien, USA, Kanada, Frankreich, Japan und Italien. Die EU-Kommission ist als Beobachter dabei. Der Vorsitz wechselt jährlich zwischen den Mitgliedstaaten. Das Land, das den Vorsitz hat, legt die Prioritäten der Gruppe fest, ist Gastgeber der Gipfeltreffen und organisiert diese. Im vergangenen Jahr saß Deutschland den G7 vor; das letzte Treffen der Gruppe war im Juni 2022 im bayerischen Elmau.
Kreml ruft zu Zurückhaltung auf
Angesichts der Berichte über einen mutmaßlich israelischen Angriff auf den Iran hat Russland alle Beteiligten zur Zurückhaltung aufgerufen. Alle Seiten sollten "auf jegliche Aktionen verzichten, die eine weitere Eskalation provozieren könnte", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte, es habe "telefonische Kontakte zwischen der russischen und iranischen Führung" sowie "unseren Vertretern und den Israelis" gegeben. "In diesen Gesprächen haben wir den Israelis sehr deutlich gemacht, dass der Iran keine Eskalation will", betonte er.
China will "konstruktive Rolle" bei Deeskalation im Nahen Osten spielen
Nach Berichten über Explosionen im Iran hat China angekündigt, "weiter eine konstruktive Rolle in der Deeskalation" der Spannungen im Nahen Osten spielen zu wollen. "China lehnt jegliche Maßnahmen ab, die die Spannungen weiter verschärfen", sagte Außenamtssprecher Lin Jian. Die chinesische Botschaft in Teheran mahnte unterdessen chinesische Staatsbürger und Unternehmen im Iran zur Vorsicht.
Blinken bestätigt mutmaßlichen Angriff Israels auf Iran nicht
US-Außenminister Antony Blinken hat einen mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran in der vergangenen Nacht nicht offiziell bestätigt. Er werde auf entsprechende Berichte "nicht näher eingehen, außer zu sagen, dass die Vereinigten Staaten an keinen Offensivoperationen beteiligt waren", sagte Blinken zum Abschluss eines Treffens der Außenminister der sieben großen westlichen Industrienationen (G7) auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri.
Die USA und die G7-Runde konzentrierten sich auf ihre Arbeit zur Deeskalation von Spannungen, um potenzielle Konflikte zu deeskalieren. Dies zeige sich auch in der Abschlusserklärung des Treffens. Israel sei "Opfer eines beispiellosen Angriffs" geworden, sagte Blinken. Der Fokus der USA liege darauf, sicherzustellen, dass Israel sich effektiv verteidigen könne und auch darauf, regionale Spannungen abzubauen und Konflikte zu vermeiden.
Arabische Staaten besorgt über Sicherheitslage in der Region
Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf den Iran haben sich arabische Staaten besorgt über die Sicherheitslage in der Region geäußert. Das ägyptische Außenministerium zeigte sich "zutiefst besorgt" über die anhaltenden gegenseitigen Eskalationen zwischen Israel und dem Iran. Ägypten forderte beide Parteien auf, ein Höchstmaß an Zurückhaltung zu üben und das Völkerrecht einzuhalten, wie es in einer Erklärung des Ministeriums hieß.
Der Oman verurteilte den "israelischen Angriff auf den Iran" und auch wiederholte israelische Angriffe in der Region, wie ein Sprecher des Außenministeriums erklärte. Das Land fordere die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Ursachen des Konflikts mit Diplomatie entgegenzutreten.
Der jordanische Außenminister Aiman Safadi verurteilte in einem Post auf X "alle Aktionen, die die Region in einen Krieg zu ziehen drohen." Die israelisch-iranischen Vergeltungsschläge müssten ein Ende nehmen. "Der unmenschliche Krieg gegen Gaza muss jetzt enden", so Safadi.
USA erwägen laut Bericht neuen Waffendeal mit Israel
Die US-Regierung erwägt einem Zeitungsbericht zufolge einen neuen Waffendeal mit Israel über mehr als eine Milliarde Dollar. Dazu zählten Panzermunition, Militärfahrzeuge und Mörsergranaten, schreibt das Wall Street Journal unter Berufung auf Vertreter der US-Regierung.
Scholz: "Deeskalation bleibt Gebot der nächsten Zeit"
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz mahnte erneut zur Zurückhaltung im Konflikt in Nahost. "Die Deeskalation bleibt das Gebot der nächsten Zeit", sagte er am Rande einer SPD-Klausur auf Norderney. Darüber rede die Bundesregierung mit "all unseren Freunden und Verbündeten", fügte Scholz in einer kurzen Einlassung vor Journalisten hinzu.
ARD-Korrespondenten zu möglichem israelischen Angriff auf den Iran
Die für den Iran zuständige ARD-Korrespondentin in Istanbul, Katharina Willinger, und Christian Limpert vom ARD-Studio Tel Aviv berichten von den Reaktionen auf den mutmaßlichen israelischen Angriff auf den Iran aus den jeweiligen Ländern.
Lufthansa stellt Flüge nach Israel vorübergehend ein
Die Lufthansa sowie ihre Töchter Swiss und AUA haben am Freitag alle Flüge nach Israel aufgrund der aktuellen Lage eingestellt. Betroffen seien vier Flüge bis einschließlich 7.00 Uhr am Samstag, sagte ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage.
EU verhängt erstmals Sanktionen gegen israelische Siedler
Die EU verhängt erstmals Sanktionen wegen der Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland. Die Mitgliedstaaten beschlossen die Strafmaßnahmen in einem schriftlichen Verfahren, wie mehrere Diplomaten der Nachrichtenagentur dpa bestätigten.
G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation
Die sieben großen westlichen Industrienationen haben vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Zum Abschluss eines Treffens der G7-Außenminister auf Capri rief Italiens Außenminister Antonio Tajani im Namen der Gruppe "alle Seiten auf, eine Eskalation zu vermeiden".
Zugleich verurteilte er den massiven iranischen Angriff auf Israel am vergangenen Wochenende. "Wir rufen alle Parteien dazu auf, einen positiven Beitrag zu leisten", sagte Tajani und ergänzte: "Wir haben den jüngsten Angriff des Iran verurteilt. Die G7 unterstützt die Sicherheit Israels, aber wir rufen alle Parteien dazu auf, Eskalation zu vermeiden."
Hessen lädt iranischen Generalkonsul aus
Nach der iranischen Attacke auf Israel am vergangenen Wochenende hat die neue hessische Landesregierung einen iranischen Topdiplomaten per Brief ausgeladen. Mansour Airom, Generalkonsul in Frankfurt, sei bei einem Empfang am kommenden Montag in der Staatskanzlei in Wiesbaden für konsularische Vertretungen nicht mehr willkommen, teilte Manfred Pentz (CDU), Minister für Internationales, mit.
Arabische Staaten besorgt über Sicherheitslage
Arabische Staaten haben sich besorgt über die Sicherheitslage in der Region geäußert. Das ägyptische Außenministerium forderte Israel und den Iran in einer Erklärung auf, ein Höchstmaß an Zurückhaltung zu üben und das Völkerrecht einzuhalten. Ägypten wolle enger mit den betroffenen und einflussreichen Parteien in Kontakt treten, "um die anhaltende Spannung und Eskalation einzudämmen".
Der Oman forderte die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Ursachen des Konflikts mit Diplomatie entgegenzutreten. Der Fokus sollte dabei auf den Bemühungen zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg liegen, um eine "gerechte und dauerhafte Lösung" zu erzielen.
Armeechef: Vorfall in Isfahan wird untersucht
Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff im Iran soll der Vorfall untersucht werden. Experten untersuchten die Dimensionen der Attacke und würden einen Bericht vorstellen, sagte der Oberbefehlshaber der regulären Streitkräfte, Abdolrahim Mussawi, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Er bekräftigte die Aussagen des Militärs, dass die Explosionen in der Nacht auf die Luftabwehr zurückzuführen seien.
Von der Leyen fordert Israel und Iran zu Zurückhaltung auf
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Iran und Israel sowie deren Verbündete aufgerufen, von einer Eskalation im Nahen Osten abzusehen. "Es ist absolut notwendig, dass die Region stabil bleibt und dass alle Seiten von weiteren Aktionen absehen", sagte von der Leyen bei einem Besuch in Finnland.
Airlines reagieren auf Lage im Nahen Osten
Nach dem Israel zugeschriebenen Angriff auf den Iran haben einige Fluggesellschaften Flugzeuge zurückbeordert oder umgeleitet. Das zeigen Daten von Flugortungsdiensten. Laut der Website FlightRadar24 wurden im Iran die Flughäfen Teheran, Shiraz und Isfahan zeitweise geschlossen. Zudem wurde der Flugverkehr im westlichen Teil des Landes für einige Stunden eingestellt. Am Morgen wurden Flughäfen und Luftraum wieder geöffnet.
Standard & Poor's senkt Israels Kreditwürdigkeit
Angesichts der Spannungen im Nahen Osten hat die Ratingagentur Standard & Poor's Israels langfristige Kreditwürdigkeit abgesenkt. Die Note wurde von AA- auf A+ herabgesetzt und der Ausblick ist nun negativ, wie das Unternehmen am späten Donnerstag mitteilte. Die jüngst verschärfte Konfrontation mit dem Iran erhöhe die "bereits jetzt hohen geopolitischen Risiken für Israel" weiter, hieß es zur Begründung. Die Einstufung wurde vor Berichten über nächtliche israelische Angriffe im Iran vorgenommen.
Merz: Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an eigener Grenze
CDU-Chef Friedrich Merz hält israelische Angriffe gegen den Iran auch auf dessen Staatsgebiet für legitim. "Das Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an seinen Staatsgrenzen. Wenn die Bedrohung von außerhalb kommt, hat Israel das Recht, sich gegen diese Bedrohung zur Wehr zu setzen", sagte Merz im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa am Rande des Ludwig-Erhard-Gipfels in Gmund am Tegernsee. Niemand habe ein Interesse daran, dass der Konflikt im Mittleren Osten eskaliere. "Ich gehe davon aus, dass sich die israelische Regierung klug und auch sehr bedächtig in den nächsten Tagen und Wochen verhalten wird."
Festnahmen bei Auflösung von propalästinensischem Protest an US-Uni
Die Polizei in New York hat ein propalästinensisches Protestlager an der renommierten Columbia University aufgelöst und Dutzende Aktivisten festgenommen. Am Donnerstag rückten Beamte an und brachten sie zu wartenden Bussen. Dann baute die Polizei die Protestzelte ab. Über die genaue Zahl der Festgenommenen machte sie zunächst keine Angaben.
Etliche Studierende, die sich am Protestcamp beteiligten, gaben später an, von Columbia und dem Barnard College suspendiert worden zu sein, darunter Isra Hirsi, die Tochter der US-Abgeordneten Ilhan Omar aus Minnesota.
Die Studierenden hatten seit Tagen auf dem Campus protestiert. Sie forderten, dass die Bildungseinrichtung sich von Firmen distanzieren solle, die aus ihrer Sicht "von der israelischen Apartheid" und der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen profitierten. Columbia-Präsidentin Minouche Shafik teilte mit, dass die Universität die Studierenden gewarnt habe, dass ihnen die Suspendierung drohe, falls sie das Lager nicht sofort auflösen würden.
Bei den Protesten kam es auch zu Handgreiflichkeiten seitens der Demonstranten. So wurde etwa der arabisch-israelische Journalist und Aktivisit Yoseph Haddad von einem Protestteilnehmer angegriffen, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war.
Frankreich ruft zu Deeskalation auf
Frankreich ruft zur Deeskalation in der Nahost-Krise auf. "Alles, was ich dazu sagen kann, ist, dass Frankreichs Position ist, alle Beteiligten zu Deeskalation und Zurückhaltung aufzurufen", sagte der stellvertretende französische Außenminister Jean-Noel Barrot dem Sender Sud Radio.
US-Bericht: Israel wollte Iran Fähigkeit zu Angriff im Land beweisen
Israel hat mit dem mutmaßlichen Luftschlag im Iran einem US-Medienbericht zufolge Teheran zeigen wollen, dass es innerhalb des Landes angreifen kann. Das israelische Militär habe den Angriff als Vergeltung für Teherans Drohnen- und Raketenbeschuss am vergangenen Wochenende ausgeführt, berichtete die Washington Post unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten israelischen Regierungsbeamten.
US-Botschaft in Israel schränkt Bewegungsfreiheit von Botschaftspersonal ein
Nach Berichten über israelische Angriffe im Iran hat die US-Botschaft in Israel ihre Beschäftigten und deren Familien aufgefordert, auf Reisen innerhalb des Landes zu verzichten. Als Vorsichtsmaßnahme sei es US-Regierungsmitarbeitern und deren Angehörigen "bis auf Weiteres" untersagt, außerhalb der Großstädte Tel Aviv, Jerusalem und Beerscheba zu reisen, hieß es in einem Sicherheitshinweis auf der Website der US-Botschaft.
Die Anordnung bezieht sich auf Reisen "aus persönlichen Gründen" und betrifft insbesondere den Norden Israels an der Grenze zum Libanon.
Auswärtiges Amt: Bericht über Streit zwischen Baerbock und Netanyahu irreführend
Das Auswärtige Amt hat einen Bericht über einen Streit zwischen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor wenigen Tagen als irreführend bezeichnet. Kernpunkte der Darstellung des Treffens der beiden seien falsch, schrieb das Auswärtige Amt auf der Plattform X . Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sich ebenso.
Eine israelische Journalistin hatte zuvor auf X von einem schwierigen Treffen zwischen Baerbock und Netanyahu berichtet. Grund soll demnach gewesen sein, dass Baerbock Aufnahmen aus dem Gazastreifen gezeigt wurden, auf denen mit Lebensmittel gefüllte Märkte zu sehen waren. Baerbock riet Netanyahu dem Bericht zufolge auch dazu, die Bilder nicht zu zeigen, da sie nicht der Realität im Gazastreifen entsprächen. Israels Regierungschef wiederum habe darauf lautstark erwidert, dass die Bilder echt seien und Israel nicht wie die Nazis eine erfundene Realität zeige.
Iranischer Experte: Kein Angriff aus dem Ausland
Die im Iran abgeschossenen Drohnen sind laut Äußerungen eines iranischen Experten im Staatsfernsehen innerhalb des Landes von "Infiltratoren" gestartet worden. Er sprach von Mini-Drohnen, die von der Luftabwehr bei der Stadt Isfahan abgeschossen worden seien. Der iranische Fernsehsender Press TV berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, dass es keinen Angriff aus dem Ausland auf iranische Städte wie Isfahan gegeben habe.
IAEA: Keine iranischen Nuklearanlagen beschädigt
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigt, dass die iranischen Nuklearanlagen im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Angriff auf den Iran nicht beschädigt wurden. Die IAEA beobachte die Lage weiterhin sehr genau und rufe alle Beteiligten zu äußerster Zurückhaltung auf und betonte, dass nukleare Anlagen niemals Ziel militärischer Konflikte sein sollten, teilt die UN-Behörde auf der Online-Plattform X mit.
Warnung an Schiffe im Persischen Golf
Laut der britischen Sicherheitsfirma Ambrey sollen Schiffe, die den Persischen Golf und das Arabische Meer durchfahren, wachsam bleiben wegen möglicherweise zunehmender Drohnen-Aktivitäten.
Insider: USA vor dem Angriff informiert worden
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, waren die USA nicht in den Angriff auf den Iran involviert gewesen, zuvor aber von Israel darüber informiert worden.
Das iranische Staatsfernsehen berichtete, kurz nach Mitternacht seien drei Drohnen über Isfahan gesichtet worden. Die Luftabwehr habe diese Drohnen dann zerstört.
Iranische Armee: Keine Schäden bei Angriff
Bei einem nächtlichen Angriff auf Iran ist einem ranghohen Kommandeur der iranischen Armee zufolge kein Schaden entstanden. Der Lärm, der in der Nacht in der Stadt Isfahan zu hören gewesen sei, sei auf die Luftabwehr zurückzuführen, sagte der Kommandeur nach Angaben des Staatsfernsehens. Diese sei auf ein "verdächtiges Objekt" gerichtet worden.
IAEA-Chef Grossi: Iran hat genug Material für Bau von Atombombe
Nach Angaben des Generaldirektors der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, ist der Iran seit dem Abbruch der Atomgespräche dem Bau einer Atombombe deutlich näher gekommen. "Kein Land, das noch keine Atombombe hat, reichert Uran auf dem Niveau von 60 Prozent an", sagte er dem ARD-Studio Wien.
Zur Stromerzeugung reichten 2,5 bis vier Prozent aus, so Grossi. Für eine Atombombe brauche es 90 Prozent: "Aber 60 Prozent - 90 Prozent - technisch gesprochen ist das fast identisch." Der Iran habe mehr angereichertes Uran als es für den Bau einer Atombombe brauche, so Grossi. Gleichzeitig betonte der IAEA-Chef, dass es Stand heute noch keine Atomwaffe im Iran gebe. Die internationale Gemeinschaft müsse alles tun, um den Iran davon abzuhalten.
Raketenalarm im Norden Israels offenbar Fehlalarm
Der Sirenenalarm am frühen Freitagmorgen im Norden Israels war nach offiziellen Angaben ein Fehlalarm. Dies teilt das israelische Militär mit.
Staatsmedien: Keine Anzeichen für Raketenangriff auf Iran
Nach Aktivierung der Luftabwehr in verschiedenen Teilen Irans gibt es Staatsmedien zufolge keine Hinweise auf einen Raketenangriff auf das Land. Es habe sich nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Die Luftverteidigung wurde laut der Nachrichtenagentur Tasnim nach der Sichtung mehrerer kleiner Flugobjekte aktiviert. Die iranische Regierung wies Berichte zurück, denen zufolge der Sicherheitsrat zu einer Notsitzung zusammengekommen sei.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Israel: Sirenenalarm im Norden des Landes
Im Norden Israels heulen den Angaben des israelischen Militärs zufolge Warnsirenen auf.
Iranische Behörde: Drohnen abgeschossen - zunächst kein Raketenangriff
Die iranische Luftabwehr hat nach Angaben der iranischen Weltraumbehörde mehrere kleine Drohnen "erfolgreich abgeschossen". Zunächst habe es keine Informationen über einen möglichen Angriff mit Raketen gegeben, erklärte ein Sprecher der Behörde im Onlinedienst X. Das Staatsfernsehen hatte berichtet, Explosionen seien nahe der Stadt Isfahan im Zentrum des Landes zu hören gewesen.
Die Lage ist derzeit weiterhin undurchsichtig und es gibt widersprüchliche Angaben - auch, weil der Informationsfluss aus dem Iran extrem begrenzt ist und sich das israelische Militär wie bei ähnlichen Vorfällen in der Vergangenheit nicht äußert.
In Isfahan befinden sich wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt. Laut dem Rundfunk bestand für die dortigen Atomeinrichtungen keine Gefahr.
US-Sender: Israel startet Angriff gegen den Iran
Mehrere US-Sender berichten unter Berufung auf Regierungsangaben, bei den Explosionen im Iran handele es sich um einen israelischen Angriff.
Staatsmedien: Iran feuert Flugabwehrraketen in mehreren Provinzen ab
Der Iran hat in mehreren Provinzen Flugabwehrraketen abgefeuert. Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am frühen Morgen, ohne dies näher auszuführen.
Iranisches Staatsfernsehen: Heftige Explosionen nahe Stadt Isfahan
Nahe der Stadt Isfahan im Zentrum des Iran sind nun auch nach Angaben des Staatsfernsehens heftige Explosionen zu hören gewesen. Die Ursache war zunächst unklar, meldete das Staatsfernsehen. CNN berichtete, dass Flüge nach Teheran, Isfahan und Schiras sowie zu Flughäfen im Westen, Nordwesten und Südwesten ausgesetzt worden seien.
Berichte über Explosion im Iran
Iranische Medien haben inmitten gefährlicher Spannungen in Nahost über eine Explosion weit im Landesinneren berichtet. Laut der Nachrichtenagentur Fars war der Grund für die Explosion in der Nacht nahe der Metropole Isfahan noch unbekannt. Sie ereignete sich demnach nahe dem Flughafen der Millionenstadt. Wie Fars auf Telegram berichtete, befindet sich dort auch ein Militärstützpunkt. Der US-Sender ABC News berichtete unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter, israelische Raketen hätten ein - zunächst nicht näher genanntes - Ziel im Iran getroffen.
Staatsmedien zufolge aktivierte der Iran die Luftabwehr über mehreren Städten.
Pentagon-Chef diskutiert mit Israel über Iran und Gaza-Hilfe
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat vor den Berichten über Explosionen im Iran mit dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant über die Aktionen des Iran im Nahen Osten und über Hilfe für den Gazastreifen gesprochen. Austin erörterte "die Bedeutung der Erhöhung und Aufrechterhaltung" humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, auch über eine neue Route vom israelischen Hafen Ashdod, so das Pentagon in einer Erklärung.
Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen
Die USA und Großbritannien haben neue Sanktionen gegen das iranische Drohnenprogramm erlassen. Die Lufthansa will mindestens bis Ende April nicht in den Iran und den Libanon fliegen. Alle Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.