Ein palästinensischer Krankenwagen fährt eine Straße entlang.
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Krieg in Nahost ++ Ein Toter bei Siedlergewalt gegen Palästinenser ++

Stand: 16.08.2024 03:33 Uhr

Bei einem Angriff jüdischer Siedler im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein Mensch getötet worden. Die Außenminister Großbritanniens und Frankreichs wollen nach Israel reisen. Die Entwicklungen im Liveblog.

Einem Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses zufolge verurteilen die USA die Angriffe israelischer Siedler auf palästinensische Zivilisten im Westjordanland. Dies sei inakzeptabel und müsse aufhören.

"Die israelischen Behörden müssen Maßnahmen ergreifen, um alle Gemeinschaften vor Schaden zu bewahren. Dazu gehört auch, dass sie eingreifen, um derartige Gewalt zu stoppen und alle Täter zur Rechenschaft ziehen", teilte der Sprecher in einer Erklärung des Weißen Hauses mit.

Jan-Christoph Kitzler, ARD Tel Aviv, tagesschau, 16.08.2024 06:00 Uhr

Die Außenminister Großbritanniens und Frankreichs werden nach Israel und in die besetzten palästinensischen Gebiete reisen. Wie das britische Außenministerium mitteilte, fordern beide Länder eine diplomatische Lösung, um eine Waffenruhe im Gazastreifen zu erreichen und den Frieden an der israelisch-libanesischen Grenze wiederherzustellen.

"Dies ist ein gefährlicher Moment für den Nahen Osten", sagte der britische Außenminister David Lammy in einer Erklärung. "Die Gefahr, dass die Situation außer Kontrolle gerät, nimmt zu. Jeder iranische Angriff hätte verheerende Folgen für die Region", fügte er hinzu. "Für den Frieden ist es nie zu spät", teilte sein Amtskollege, der französische Außenminister Stéphane Séjourné mit.

Der Besuch der beiden Minister wird der erste gemeinsame Besuch Großbritanniens und Frankreichs in Israel seit mehr als zehn Jahren sein.

Bei einem Angriff jüdischer Siedler im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein Mensch getötet worden. Ein weiterer Palästinenser sei schwer verletzt worden, erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium. Der israelische Präsident Isaac Herzog verurteilte den Vorfall "aufs Schärfste".

Rund 50 maskierte Siedler stürmten die palästinensische Ortschaft Dschit, zehn Kilometer westlich von Nablus, und steckten mindestens vier Häuser und sechs Autos in Brand, berichtete die "Times of Israel" unter Berufung auf eine Quelle im israelischen Sicherheitsapparat. 

Die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen sollen heute fortgesetzt werden. Das bestätigte der katarische Außenminister Madsched al Ansari. In einer Mitteilung, die von der katarischen Nachrichtenagentur verbreitet wurde, erklärte er: "Die Vermittler sind fest entschlossen, in ihren Bemühungen um eine Waffenruhe voranzukommen, die die Freilassung der Geiseln erleichtern und die Einfuhr der größtmöglichen Menge an humanitärer Hilfe" in den Gazastreifen ermöglichen würde.

Ein Mitarbeiter aus US-Regierungskreisen bewertet die Gespräche der Vermittler über eine Waffenruhe im Gazastreifen als positiv. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Dem Insider zufolge hätten die Vermittler aus Katar, Ägypten und den USA am Donnerstag einen konstruktiven Gesprächstag gehabt. Er bestätigte auch, was bereits das katarische Außenministerium in einer Erklärung mitteilte, dass die Gespräche am Freitag fortgesetzt würden.

Demonstranten in Tel Aviv fordern schnelle Ergebnisse bei den Doha-Gesprächen. Palästinenserpräsident Abbas hat in einer Rede vor dem türkischen Parlament angekündigt, in den Gazastreifen zu reisen. Die Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.