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Krieg in Nahost ++ Israel verlagert Aktivitäten nach Libanon ++

Stand: 21.08.2024 04:45 Uhr

Israel verlagert seine Aufmerksamkeit nach Angaben von Verteidigungsminister Galant vom Gazastreifen auf die Grenze mit dem Libanon. Bei Luftangriffen im Libanon hat es weitere Opfer gegeben. Die Entwicklungen im Liveblog.

Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind in der Nacht Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. Bei einem Angriff auf die Bekaa-Ebene nahe der Stadt Baalbek im Nordosten des Landes sind außerdem sechzehn weitere verletzt worden. Die Gegend gilt als Hisbollah-Hochburg. Ziel seien Waffenlager der schiitischen Hisbollah-Miliz gewesen, teilte die israelische Armee mit.

Nach den Angriffen habe es Sekundärexplosionen gegeben, was auf große Mengen von Waffen vor Ort hinweise. Zudem hätten die Angriffe im Nordosten des Libanon einem Gelände gegolten, das von der Luftabwehr der Hisbollah-Miliz genutzt werde, hieß es in der Mitteilung weiter. Bereits zuvor hatte die israelische Luftwaffe am Abend Militäreinrichtungen der Hisbollah-Miliz im grenznahen Ort Dheira im Süden des Libanons angegriffen. 

Israel verlagert seine Aufmerksamkeit nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Gallant vom Gazastreifen auf die Grenze mit dem Libanon. Bei einer Reise durch den Norden Israels sagte Gallant, das Land habe seine Aktivitäten im Gazastreifen zurückgeschraubt und wende sich zunehmend den Kämpfern der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon zu. Es handele sich um eine graduelle Verlagerung: "Wir haben noch immer eine Reihe von Missionen im Süden."

Fast unmittelbar nach dem von der militant-islamistischen Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober begann die Hisbollah damit, Israel zu beschießen. Die beinahe täglichen Scharmützel im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon haben die Sorge vor einem Flächenbrand in der Region befeuert. Verstärkt wurde diese Angst durch Vergeltungsankündigungen der Hisbollah nach der Tötung eines ranghohen Kommandeurs der Miliz in Beirut im Juli bei einem israelischen Luftangriff.

Die Hisbollah feuerte am Dienstag mehr als 120 Projektile auf den Norden Israels ab. Dabei wurde ein Haus beschädigt, zudem brachen mehrere Brände aus. Israel erklärte, es attackiere die Quelle der Angriffe.

US-Außenminister Antony Blinken beendet seine Nahostreise ohne greifbare Ergebnisse für einen Waffenstillstand. Trotz intensiver Vermittlungsbemühungen steht eine Einigung zwischen Israel und der Hamas weiterhin aus. "Es muss in den nächsten Tagen zu einer Einigung kommen, und wir werden alles tun, um sie über die Ziellinie zu bringen", sagt Blinken vor seinem Abflug von Doha nach Washington.

Die USA setzen auf einen Überbrückungsvorschlag, um die Differenzen zwischen den Konfliktparteien zu verringern. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter erwartet, dass die Gespräche noch in dieser Woche fortgesetzt werden. Unterdessen bekräftigt der katarische Außenminister gegenüber Blinken das Engagement Katars als Vermittler zusammen mit Ägypten und den USA, um den Krieg zu beenden und einen Gefangenenaustausch zu erreichen.

Bei Luftangriffen im Landesinneren des Libanon ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens ein Mensch getötet worden. Sechzehn weitere wurden demnach bei den Angriffen kurz nach Mitternacht (Ortszeit) verletzt.

Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge trafen die Luftschläge die Bekaa-Ebene nahe der Stadt Baalbek im Nordosten des Landes. Die Gegend gilt als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 19. August 2024 um 17:00 Uhr.