Kämpfe im Gazastreifen
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Krieg in Nahost ++ Hamas kritisiert US-Vorschlag für Feuerpause ++

Stand: 19.08.2024 03:58 Uhr

Die Terrorgruppe Hamas hat die unter Beteiligung der USA erarbeiteten Vorschläge für eine Feuerpause als zu nah an Israels Haltung kritisiert. In Tel Aviv explodierte eine Bombe - der mutmaßliche Attentäter starb dabei. Alle Entwicklungen im Liveblog.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat sich inmitten der laufenden Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln mit Nachdruck für den Abschluss eines Abkommens ausgesprochen. Die Gespräche liefen und die US-Regierung gebe nicht auf, sondern arbeite weiter "sehr hart" daran, die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, sagte Harris am Rande von Wahlkampfauftritten im US-Bundesstaat Pennsylvania. "Wir müssen eine Waffenruhe bekommen und wir müssen diese Geiseln rausbekommen", so Harris weiter. 

US-Präsident Joe Biden hält eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln weiterhin für möglich. Biden sagte am Abend, es seien noch Gespräche im Gange. "Wir geben nicht auf", fuhr er fort, eine Einigung sei "immer noch möglich".

Am Donnerstag und Freitag hatte es in Katar neue Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln gegeben. Dabei legten die USA Israel und der radikalislamischen Hamas einen neuen Kompromissvorschlag vor. In einer gemeinsamen Erklärung der Vermittler USA, Ägypten und Katar hieß es anschließend, der Vorschlag überbrücke "verbleibende Lücken". Die Gespräche mit dem Ziel einer Einigung sind demnach fortgeschritten und sollen im Laufe der Woche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo fortgesetzt werden. Die Terrororganisation Hamas kritisierte die US-Vorschläge allerdings.

Die radikal-islamische Hamas äußert starke Vorbehalte gegen einen von den USA vorgelegten neuen Vorschlag für einen Stopp der Kämpfe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln. Die amerikanischen Vorschläge entsprächen zu sehr den Forderungen von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, teilte die Gruppierung am Abend mit. Die Hamas erklärte, das Konzept stehe im Einklang mit der Weigerung Netanyahus, den Krieg dauerhaft zu beenden und die Armee aus dem ganzen Gazastreifen abzuziehen.

Am Freitag hatten Vermittler aus Katar, Ägypten und den Vereinigten Staaten einen erneuten Kompromiss ausgearbeitet. Dabei geht es im Kern um die Freilassung israelischer Geiseln und im Gegenzug die Übergabe palästinensischer Häftlinge sowie ein Ende der Kämpfe. Umstritten sind die einzelnen Schritte hin zu diesen Zielen. Zudem pocht Netanyahu auf die vollständige Vernichtung der Hamas als Voraussetzung für einen dauerhaften Waffenstillstand.

In der israelischen Mittelmeermetropole Tel Aviv ist am Abend ein Sprengsatz explodiert. Wie israelische Medien berichteten, kam dabei der mutmaßliche Attentäter ums Leben - er hatte die Bombe offenbar in einem Rucksack getragen. Ein Passant erlitt leichte Verletzungen. Die Polizei geht von einem Terrorangriff aus - allerdings sei das Motiv noch unklar, berichten israelische Medien.

US-Außenminister Blinken will in Tel Aviv die Gespräche über eine Waffenruhe voranbringen. In Berlin sind bei einer pro-palästinensischen Demonstration mindestens zehn Polizisten verletzt worden. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 18. August 2024 um 10:00 Uhr.