Krieg in Nahost ++ Israelische Soldaten bei Unfall getötet ++
Die vier im Südlibanon getöteten israelischen Soldaten sind vermutlich bei einem Unfall und nicht bei Kämpfen gestorben. Im Gazastreifen wurden mehrere Menschen bei israelischen Angriffen getötet. Die Entwicklungen vom Montag zum Nachlesen.
- Vier israelische Soldaten wohl bei Unfall im Südlibanon getötet
- Tote nach israelischen Angriffen auf den Gazastreifen
- Nach Assad-Sturz: Iran will weiter kämpfen
- Stromausfall gefährdet Patienten in Klinik
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Aktivisten: Israel greift erneut Armee-Stellungen in Syrien an
Israel hat nach Angaben von Aktivisten erneut Stellungen der Armee der gestürzten Regierung in Syrien angegriffen. "Israelische Luftangriffe zielten auf Militäranlagen, darunter Waffenlager mit Panzer- und Luftabwehrwaffen", teilte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, mit.
Die Angriffe hätten sich gegen Ziele an der syrischen Küste, in der südlichen Provinz Daraa und in der Hauptstadt Damaskus gerichtet, erklärte Rahman. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien, oft lassen sich die Angaben der Organisation nicht unabhängig überprüfen.
Waffenruhe-Komitee für Libanon hält erstes Treffen ab
Vertreter eines für die Überwachung der Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hisbollah im Libanon zuständigen Komitees haben ihr erstes Treffen abgehalten. Die Gruppe aus Vertretern der USA, Frankreichs, der UN-Friedensmission Unifil, des libanesischen Militärs und des israelischen Militärs kamen in der südlibanesischen Stadt Nakura zusammen, wie die US-Botschaft in Beirut mitteilte. Das Treffen unter Vorsitz der USA habe sich auf die Umsetzung der von den USA vermittelten Waffenruhe von Ende November und der UN-Sicherheitsresolution 1701 konzentriert, berichtete die Botschaft.
Razzia gegen Islamisten im Westjordanland
Sicherheitskräfte der gemäßigten palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland gehen nach eigenen Angaben in der Stadt Dschenin gegen Mitglieder der islamistischen Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad vor. Dabei sei ein 19-Jähriger getötet und ein 16-Jähriger durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt worden, berichtete die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Ziel der mehrtägigen Aktion gegen "Gesetzlose" sei die Wiederherstellung von Sicherheit und Ordnung, betonte die Autonomiebehörde. Dschenin im Norden des von Israel besetzten Westjordanlandes gilt als Hochburg gewaltbereiter Islamisten.
Tote bei Luftangriff Israels im Westjordanland
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mehrere Bewaffnete in der Stadt Tubas im Norden des besetzten Westjordanlandes getötet. Israelische Soldaten seien bei einem Anti-Terroreinsatz auf die Personen gestoßen, die dann mit Hilfe einer bewaffneten Drohne ausgeschaltet worden seien. Bei den Toten seien ein Schnellfeuergewehr, zwei Pistolen und eine Handgranate gefunden worden.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah gab es mindestens zwei Tote. Israelische Soldaten hätten die Leichen abtransportiert, berichteten palästinensische Medien. Die Angaben ließen sich bislang nicht überprüfen.
Neue Gespräche über Geiselabkommen in Gaza
Die islamistische Hamas verhandelt nach eigenen Angaben wieder indirekt mit Israel über einen möglichen Austausch weiterer Geiseln aus dem Gazastreifen gegen palästinensische Gefangene. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Hamas-Kreisen erfuhr, wurden Katar und Ägypten als Vermittlern bereits die Namen einiger Geiseln im Gazastreifen genannt.
Die Hamas arbeite zudem mit anderen Gruppierungen im Gazastreifen zusammen, um die Namen aller Geiseln aufzulisten. Die Hamas betonte, dass die Gespräche zu positiven Ergebnissen führen könnten, wenn Israel sich dann auch an eine mögliche Übereinkunft halte.
Radio: Soldaten bei Unfall und nicht bei Kämpfen im Südlibanon getötet
Die vier im Südlibanon ums Leben gekommenen israelischen Soldaten sind laut einem Bericht des Armee-Radiosenders vermutlich bei einem Unfall im Einsatz und nicht bei Kämpfen gestorben. Sie seien bei der Sprengung eines mit Waffen beladenen Tunnels der Hisbollah-Miliz umgekommen, berichtet der Armee-Hörfunk. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, die vier Soldaten seien im Kampf gefallen, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Das Armee-Radio berichtete, der Vorfall habe sich am Sonntag ereignet. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass die Sprengung unabsichtlich weitere Explosionen ausgelöst habe, die zum Einsturz des Tunnels geführt hätten, während sich die Soldaten noch darin befunden hätten.
Israel sieht bessere Chancen auf Geisel-Abkommen mit Hamas
Die Chancen auf Abschluss eines Abkommens zur Freilassung der verbliebenen Geiseln aus dem Gazastreifen sind nach Einschätzung des israelischen Außenministers gestiegen. Eine Erfolgsgarantie gebe es jedoch nicht, erklärte Gideon Sa'ar in Jerusalem. Die palästinensische Terrororganisation Hamas habe möglicherweise ihre bisher ablehnende Haltung geändert, so der Minister. Er sei daher zuversichtlicher mit Blick auf die weiteren Verhandlungen. Eine mögliche Waffenruhe im umkämpften Gazastreifen sei an das Zustandekommen des Geiselabkommens gebunden.
Israels Außenminister Gideon Sa'ar sieht bessere Chancen für ein Geisel-Abkommen mit der Hamas.
Israel: Vier Soldaten bei Kämpfen im Südlibanon getötet
Trotz der Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz sind bei Kämpfen im Südlibanon nach Angaben des israelischen Militärs vier seiner Soldaten getötet worden. Sie seien "im Gefecht gefallen", teilte die Armee mit, ohne Einzelheiten zu dem Vorfall zu nennen.
Das libanesische Gesundheitsministerium hatte am Samstag erklärt, dass bei israelischen Angriffen auf zwei Dörfer im Süden des Landes sechs Menschen getötet worden seien. Die Entwicklungen stellen die brüchige Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz, die seit knapp zwei Wochen besteht, erneut auf die Probe.
Drohne aus dem Jemen trifft Gebäude in Israel
Eine offensichtlich aus dem Jemen gestartete Drohne ist nach Militärangaben in der israelischen Stadt Javne südlich von Tel Aviv eingeschlagen. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde die oberste Etage eines 15-stöckigen Hauses getroffen. Es sei dichter Rauch aufgestiegen. Niemand sei jedoch verletzt worden. Den Militärangaben zufolge hatten die Warnsirenen nicht wie üblich geheult. Man prüfe den Vorfall.
Erst am Sonntag war eine vom Jemen aus in Richtung Israel abgefeuerte ballistische Rakete abgefangen worden. Wie die libanesische Hisbollah ist die Huthi-Miliz im Jemen mit dem Iran verbündet. Sie hat auch nach der Waffenruhe im Libanon ihre Angriffe auf Israel fortgesetzt.
Tote bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen
Bei Angriffen auf den Gazastreifen sollen mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen sein. Die Leichen wurden in das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus gebracht, die Nachrichtenagentur AP konnte nach eigenen Angaben die Zahl der Toten bestätigen. Zwei weitere Tote wurden aus Nuseirat sowie aus der Region Wadi Gaza gemeldet.
Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels
Australien ermittelt wegen Terrorverdachts
Die australische Polizei hat die Ermittlungen zu einem Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne an eine Anti-Terror-Einheit abgegeben und erklärt, dass es sich wahrscheinlich um einen Terroranschlag gehandelt habe. Bei dem Brand in der Synagoge am Freitag wurde ein Mensch verletzt und erheblicher Schaden angerichtet. Es werde nach drei Verdächtigen gefahndet, sagt ein Polizeisprecher.
Iran: Widerstand gegen Israel geht weiter
Der Iran hat angekündigt, der Sturz Assads werde den Widerstand gegen Israel nicht stoppen. "Der Machtwechsel in Syrien könnte den weiteren Kurs der Widerstandsfront gegen das zionistische Regime (Israel) kurzfristig beeinträchtigen, aber definitiv nicht aufhalten", sagte Außenminister Abbas Araghtschi. Der Widerstand gegen Israel sei "eine ideologische Mission und kein klassischer Krieg" und gehe daher weiter, sagte er dem Staatssender Irib.
Klinik-Direktor im Gazastreifen: Stromausfall gefährdet Patienten
Der Direktor eines Krankenhauses im Norden des Gazastreifens hat vor den Folgen eines Ausfalls von Strom und Wasser für die Patienten gewarnt. "Die Situation ist äußerst gefährlich", sagte der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses, Hossam Abu Safijeh, am Sonntag. "Wir haben Patienten auf der Intensivstation und andere, die auf Operationen warten."
Der Zugang zu den Operationssälen sei nur möglich, wenn die Strom- und Sauerstoffversorgung wiederhergestellt sei. Derzeit seien 112 verletzte Patienten in dem Krankenhaus. Das Krankenhaus sei durch israelische Angriffe stark beschädigt worden. Der anhaltende Beschuss nahe der Klinik verhindere, dass Reparaturen vorgenommen werden könnten.
Israel hatte am Freitag erklärt, in der Umgebung des Krankenhauses vorgegangen zu sein, aber nicht direkt auf die Klinik geschossen zu haben. Das Kamal-Adwan-Krankenhaus liegt in Beit Lahia und ist eines der wenigen noch funktionierenden Gesundheitszentren im Gazastreifen.
Die Entwicklungen vom Sonntag
Erneut hat Israel gegen die Vereinbarung zur Waffenruhe mit der Hisbollah verstoßen. Zwei Menschen wurden bei einem Luftangriff der Armee im Libanon nahe der israelischen Grenze getötet. Israel spricht von einem Einsatz gegen ein Waffenlager.