Krieg in Nahost ++ Scholz äußert "Trauer und Wut" nach Geiselfund ++
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln hat sich Bundeskanzler Scholz erschüttert gezeigt. Israels Premier Netanyahu wirft der Hamas vor, Bemühungen um eine Waffenruhe zu torpedieren. Der Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen.
- Scholz: "Trauer und Wut" nach Geiselfund
- Israels Gewerkschaften rufen zum Generalstreik auf
- Netanyahu: "Wer Geiseln ermordet, will keinen Deal"
- Impfkampagne im Gazastreifen offiziell angelaufen
- Drei Tote bei Anschlag im Westjordanland
- Sechs tote Geiseln im Gazastreifen geborgen
Ende des Liveblogs
Wir beenden den Liveblog für heute und danken für Ihr Interesse.
Israels Finanzminister fordert Generalstreik-Verbot
Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Joel Smotrich hat Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara aufgefordert, gerichtlich mit einer Eilverfügung gegen den geplanten Generalstreik am Montag vorzugehen. Der Ausstand habe kein rechtliches Fundament und stelle eine unangebrachte Beeinflussung der Politik dar. Außerdem werde er einen unangemessenen wirtschaftlichen Schaden in Kriegszeiten verursachen. Von der Generalstaatsanwältin gibt es bislang keine Stellungnahme.
Bericht: Elf Tote bei Angriff im Gazastreifen
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben elf Menschen getötet worden. Das sagte der Sprecher der Zivilschutzbehörde in dem Palästinensergebiet, Mahmud Bassal, der Nachrichtenagentur AFP. In der Schule waren ihm zufolge palästinensische Vertriebene untergebracht. Der Angriff habe einem Außenposten der Hamas-Polizei in dem Gebäude gegolten, sagte ein Vertreter der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen.
Die israelische Armee erklärte hingegen, sie habe "Hamas-Terroristen" ins Visier genommen, die auf dem früheren Schulgelände eine Kommandozentrale eingerichtet hätten.
Israelische Demonstranten fordern Abkommen
Nach dem Tod von sechs weiteren Geiseln der Hamas im Gazastreifen haben Tausende Israelis gegen die Regierung protestiert. Sie riefen in Sprechchören "Jetzt!" und forderten Ministerpräsident Benjamin Netanyahu auf, eine Vereinbarung mit der militant-islamistischen Hamas zu schließen, um die verbliebenen Geiseln nach Hause zu holen. Tausende Menschen - einige von ihnen weinend versammelten sich vor Netanyahus Büro in Jerusalem.
Im ganzen Land wurden Zehntausende Menschen zu Protestaktionen erwartet. Viele werfen dem Regierungschef vor, es sei ihm in den fast elf Monaten seit Beginn des Krieges nicht gelungen, eine Waffenruhe auszuhandeln.
Scholz: "Trauer und Wut" nach Geiselfund
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich erschüttert über den Fund der Leichen von sechs Geiseln der radikalislamischen Hamas geäußert. "Die Nachricht von sechs tot geborgenen Geiseln im Gazastreifen erfüllt uns mit Trauer und Wut", schrieb Scholz am Sonntag im Onlinedienst X.
"Hamas-Terroristen tragen die Verantwortung für den Tod dieser Frauen und Männer, von denen eine einen Deutschland-Bezug hat", fügte er hinzu. "Gleichzeitig wird erneut deutlich: Ein Waffenstillstand, der den Weg zur Befreiung aller Geiseln der Hamas öffnet, muss jetzt oberste Priorität haben. Dahinter sollten andere Erwägungen zurücktreten", erklärte der Kanzler.
Israels Gewerkschaften rufen zum Generalstreik auf
Dem Streikaufruf des israelischen Oppositionsführers Jair Lapid als Reaktion auf die sechs toten israelischen Geiseln ist jetzt der Dachverband der Gewerkschaft des Landes, Histadrut, nachgekommen. Für morgen hat die Histadrut die Mitglieder ihrer Gewerkschaften zu einem eintägigen Generalstreik aufgerufen.
Die Maßnahme solle um 6.00 Uhr Ortszeit (5.00 Uhr MESZ) in Kraft treten, berichteten israelische Medien. Von 8.00 Uhr Ortszeit (7.00 Uhr MESZ) solle auch der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv bestreikt werden. Landungen und Abflüge sollten dann gestoppt werden.
Der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbands Arnon Bar-David sagte nach Angaben der Nachrichtenseite ynet: "Dass Juden in den Tunneln von Gaza ermordet werden, ist inakzeptabel. Wir müssen einen Deal (mit der Hamas) abschließen, ein Deal ist wichtiger als alles andere."
Zuvor war bereits die Stadtverwaltung von Tel Aviv dem Aufruf gefolgt und hatte für morgen zu einem befristeten Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Opfer des Anschlags im Westjordanland waren Polizisten
Bei den drei Toten eines mutmaßlich palästinensischen Anschlags im Westjordanland handelt es sich laut Medienberichten um drei israelische Polizisten - zwei Männer und eine Frau. Das habe Polizeichef Daniel Levy bestätigt.
Sicherheitskräfte hätten anschließend im Süden des Westjordanlands nach den Angreifern gesucht. Im nahegelegenen Hebron umstellten Soldaten ein Haus, in dem sich der mutmaßliche Täter nach Militärangaben offenbar verschanzt hatte. "Ein Terrorist wurde vor Ort getötet", hieß es in einer Stellungnahme.
Stadtverwaltung von Tel Aviv will streiken
Der Streikaufruf des israelischen Oppositionsführers Jair Lapid findet erste Resonanz. Die Stadtverwaltung von Tel Aviv erklärt auf Facebook, sie werde sich morgen an einem halbtägigen Ausstand beteiligen. Das geschehe aus Solidarität mit den Geiseln und deren Familien. Neben der Verwaltung der Metropole sollen auch Mitarbeiter anderer Gemeinden des Landes die Arbeit niederlegen. Auch der israelische Herstellerverband, die führende Industrie-Organisation des Landes, unterstützt einen Ausstand.
Netanyahu entschuldigt sich bei Familie
Benjamin Netanyahu hat sich bei der Familie der getöteten Geisel Alexander Lobanov dafür entschuldigt, dass dieser nicht lebend gerettet wurde. Der Regierungschef wolle im Verlauf des Tages mit weiteren Familien sprechen, teilte sein Büro mit. "Der Ministerpräsident hat tiefes Bedauern ausgedrückt und sich bei seiner Familie dafür entschuldigt, dass es dem Staat Israel nicht gelungen ist, Alexander und die fünf weiteren Geiseln lebend zurückzubringen", hieß es weiter in der Stellungnahme.
Oppositionsführer Lapid ruft zu Protesten und Streik auf
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Oppositionsführer Jair Lapid zu Protesten gegen Benjamin Netanyahus Regierung und zu einem Generalstreik aufgerufen. "Netanyahu und das Kabinett des Todes haben beschlossen, die Geiseln nicht zu retten", schrieb Lapid auf der Plattform X. Sie seien für den Tod der Geiseln verantwortlich.
Lapid rief "jeden Bürger, dessen Herz heute Morgen gebrochen ist", zur Teilnahme an einer Demonstration in Tel Aviv um 19.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) auf. "Ich rufe (den Gewerkschaftsdachverband) Histadrut, die Arbeitgeber und die örtlichen Behörden dazu auf, einen Streik auszurufen", sagte Lapid. "So kann es nicht weitergehen."
Hamas-Behörde: 40.700 Tote im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen und von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn bei israelischen Angriffen mindestens 40.738 Menschen getötet worden. Mindestens 94.154 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden, hieß es.
Smotrich fordert mehr Härte im Westjordanland
Nach dem tödlichen Angriff im Westjordanland werden Rufe nach mehr Härte in dem von Israel besetzten Gebiet laut. Der rechtsextreme israelische Politiker Bezalel Smotrich, der in Benjamin Netanyahus Regierung für Finanzen und den Siedlungsbau in den besetzten Palästinensergebieten zuständig ist, erklärte am Tatort bei Hebron:
"Wir sind entschlossen, den Terrorismus an allen Fronten auszumerzen". Er fordert ein rigideres Vorgehen gegen militante Palästinenser. "Wir müssen jetzt das tun, was wir in jener schrecklichen Nacht nicht getan haben, nämlich mit einem Präventivschlag den Terrorismus hart treffen", sagte er mit Blick auf den überraschenden Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober.
WHO-Chef: Bester Impfstoff ist Frieden
Für die Kinder im Gazastreifen ist die Impfkampagne gegen das Poliovirus lebenswichtig - aber noch wichtiger sei etwas anderes, so der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus: Frieden. "Kinder in Gaza erhalten heute dringend benötigte Polio-Impfstoffe", schrieb Tedros auf X.
"Letztendlich ist der beste Impfstoff für diese Kinder der Frieden." Am Morgen hat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens das Impfen begonnen. Insgesamt sollen in den kommenden Tagen 640.000 Kinder unter zehn Jahren erreicht werden. Das soll eine Ausbreitung des Virus verhindern.
Netanyahu: "Wer Geiseln ermordet, will keinen Deal"
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Netanyahu der Hamas vorgeworfen, Bemühungen um eine Waffenruhe systematisch zu torpedieren. "Wer Geiseln ermordet, will keinen Deal", sagte er in einer Videobotschaft. Er sprach von einem "schweren Tag". "Es zerreißt dem ganzen Volk das Herz." Man werde die Rechnung mit den Hamas-Mördern begleichen.
"Die Tatsache, dass die Hamas weiter Gräuel begeht wie am 7. Oktober, verpflichtet uns dazu, alles zu unternehmen, damit sie diese Gräuel nicht wieder begehen können", sagte Netanyahu weiter. Man unternehme ununterbrochen Anstrengungen zur Befreiung der Geiseln. "Seit Dezember weigert sich die Hamas, echte Verhandlungen zu führen." Er warf der Hamas vor, mehrere US-Vorschläge zurückgewiesen zu haben, während Israel diesen zugestimmt habe.
Impfkampagne im Gazastreifen offiziell angelaufen
Im Gazastreifen ist eine Impfkampagne gegen Kinderlähmung offiziell angelaufen. "Die Impfungen haben um 9.00 Uhr begonnen", sagte der Arzt Jasser Schaabane vom Al-Auda-Krankenhaus in der Stadt Gaza, der für drei Impfzentren im Zentrum des Gazastreifens zuständig ist. Geimpft würden Kinder im Alter zwischen einem Tag und zehn Jahren. Am Samstag hatten bereits einige Kinder in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets eine erste Impfdosis erhalten. Am Sonntag liefen die Impfungen gegen das hochansteckende Virus nun aber offiziell und in größerem Umfang an.
Israel hatte vor wenigen Tagen "humanitären Pausen" im Gaza-Krieg für Polio-Impfungen zugestimmt. Zuvor war erstmals seit einem Vierteljahrhundert ein Fall von Kinderlähmung bei einem Baby im Gazastreifen nachgewiesen worden. Nach Angaben der israelischen Behörden soll der Impfstoff zunächst bis Dienstag im Zentrum des Gazastreifen verabreicht werden. Anschließend sind weitere dreitägige Impfkampagnen im Süden und Norden des Küstengebiets geplant.
Botschafter Seibert bestürzt
Auch der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, hat sich bestürzt über den Tod der Geiseln gezeigt. "Wir alle wachen auf mit der schrecklichen Nachricht, dass sechs weitere tote Geiseln gefunden wurden, die von der Hamas getötet wurden", schrieb Seibert auf der Plattform X.
Namentlich nannte Seibert als einzige der sechs getöteten Geiseln Carmel Gat. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober habe sich die deutsche Botschaft an der Seite der Familie für ihre Freilassung eingesetzt.
Galant fordert Sitzung des Sicherheitskabinetts
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant eine sofortige Sitzung des Sicherheitskabinetts gefordert. Das Kabinett müsse die Entscheidung, an der Kontrolle über die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten festzuhalten, rückgängig machen, schrieb Galant bei X. Der Beschluss gilt als Hindernis für eine Einigung mit der islamistischen Terrororganisation Hamas auf die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge.
"Für die Geiseln, die kaltblütig ermordet wurden, kommt es zu spät", schrieb Galant. "Wir müssen die Geiseln, die noch in der Hamas-Gefangenschaft sind, nach Hause bringen." Er betonte, Israel werde "mit allen Anführern und Mördern der Hamas die Rechnung begleichen, bis zum letzten von ihnen".
Die israelische Armee hatte zuvor mitgeteilt, in Rafah im Süden des Gazastreifens seien die Leichen von sechs Geiseln geborgen worden. Diese seien kurz zuvor von ihren Entführern umgebracht worden.
Hamas macht Israel für Tod von Geiseln verantwortlich
Die radikal-islamische Hamas macht Israel für den Tod von Geiseln verantwortlich. Die israelische Regierung sei nicht willens, eine Vereinbarung über eine Waffenruhe abzuschließen, behauptete der Hamas-Vertreter Issat al-Rischk.
Zuvor hatte Israels Armee die Bergung von sechs weiteren toten Geiseln aus dem Gazastreifen bekanntgegeben. Nach Angaben der Armee waren die Entführten erst kurz zuvor von der Hamas ermordet worden.
Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad hatten bei ihrem Überfall auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Von Katar, Ägypten und den USA vermittelte Gespräche über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln kommen derzeit kaum voran.
Haaretz über Geiseln: "War möglich, sie lebend zurückzubringen"
Einem Bericht der israelischen Zeitung Haaretz zufolge sollten drei der sechs tot gefundenen Geiseln in der ersten Phase eines möglichen Abkommens freigelassen werden. „Sie standen auf den Listen, die Anfang Juli übergeben wurden. Es war möglich, sie lebend zurückzubringen“, sagte demnach eine israelische Quelle, die Haaretz nicht näher benannte.
Dem Entwurf zufolge sollten offenbar Hersh Goldberg-Polin, Eden Yerushalmi und Carmel Gat in der ersten Phase des Abkommens freigelassen werden. Die Verhandlungen um ein Abkommen zu einer Waffenruhe und der Freilassung der Entführten stocken jedoch seit Monaten, weil es in entscheidenden Streitpunkten keine Fortschritte zu geben scheint.
Drei Tote bei Anschlag im Westjordanland
Bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag im Westjordanland sind offenbar drei Israelis getötet worden. Der israelische Rettungsdienst Zaka teilte mit, bei dem Vorfall nahe Tarkumija bei Hebron seien zwei etwa 30-Jährige ums Leben gekommen. Ein weiterer Schwerverletzter wurde im Krankenhaus für tot erklärt. Nach Angaben der israelischen Armee hatten Attentäter an einer Militärsperre das Feuer auf ein Fahrzeug eröffnet.
Die Sicherheitskräfte suchten im Süden des Westjordanlands nach den Angreifern. Israel hatte am Mittwoch eine Militäraktion im nördlichen Westjordanland begonnen. Die Armee begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen die Hamas sowie den Islamischen Dschihad vorzugehen.
Huthi-Miliz beschießt Handelsschiff im Golf von Aden mit Raketen
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat erneut ein Handelsschiff im Golf von Aden beschossen. Das Containerschiff "Groton" sei bei dem Angriff am Samstag getroffen worden, teilte ein Huthi-Sprecher mit.
Das Gemeinsame Maritime Informationszentrum (JMIC) einer internationalen Marinekoalition zum Schutz des Schiffsverkehrs in der Region erklärte, zwei Raketen seien in der Nähe des unter der Flagge Liberias fahrenden Schiffes explodiert. Das Schiff befand sich zum Zeitpunkts des Angriffs den Angaben zufolge 130 Seemeilen östlich der jemenitischen Hafenstadt Aden.
Die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) erklärte, die Besatzung sei in Sicherheit und die "Groton" fahre nun zu ihrem nächsten Hafen. Die Huthi-Miliz verübt im Golf von Aden und im Roten Meer seit Monaten immer wieder Attacken gegen Handelsschiffe. Die vom Iran unterstützte und mit der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen verbündete Miliz handelt eigenen Angaben zufolge "aus Solidarität" mit den Palästinensern, seit Israel und die Hamas im Gazastreifen Krieg führen.
Sechs tote Geiseln im Gazastreifen geborgen
Israels Militär hat nach US-Angaben die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Darunter befinde sich der amerikanisch-israelische Staatsbürger Hersh Goldberg-Polin, gab US-Präsident Joe Biden am frühen Morgen in einer Mitteilung bekannt.
"Heute Morgen haben die israelischen Streitkräfte in einem Tunnel unter der Stadt Rafah sechs Leichen von Geiseln geborgen, die von der Hamas festgehalten wurden", erklärte Biden. Darunter sei der US-israelische Doppelstaatler Hersh Goldberg-Polin. Seine Eltern hatten kürzlich auf dem Demokraten-Parteitag in Chicago an das Schicksal ihres Sohns erinnert.
Militär entdeckt in Gaza mehrere nicht identifizierte Leichen
Israelische Soldaten haben bei Kämpfen in Gaza mehrere Leichen entdeckt. Das israelische Militär sei dabei, die Leichen zu bergen und zu identifizieren. "Zu diesem Zeitpunkt sind die Truppen noch in dem Gebiet im Einsatz und führen ein Verfahren zur Bergung und Identifizierung der Leichen durch, das mehrere Stunden dauern wird", teilte das Militär am Samstagabend in sozialen Medien mit.
Der amerikanische Präsident Joe Biden bestätigte den Fund der Leichen vor Journalisten in seinem Heimatstaat Delaware. Sein Team sei mit Israel in Kontakt. Zurzeit könne er aber noch nichts zur Identität der Leichen sagen.
Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid warf Netanjahu daraufhin laut der "Times of Israel" vor, sich auf unbedeutende Themen zu konzentrieren, während "unsere Söhne und Töchter im Stich gelassen werden und in Gefangenschaft sterben". Tausende Menschen demonstrierten am Abend in Tel Aviv und anderen Orten in Israel für ein Abkommen zur Freilassung der Entführten aus der Gewalt der islamistischen Hamas.
Polio-Impfungen im Gazastreifen begonnen
Im Gazastreifen hat nach Angaben der Hamas-Regierung eine Impfkampagne gegen Kinderlähmung begonnen. Vertreter des Hamas-Gesundheitsministeriums, des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA und von Hilfsorganisationen hätten die Polio-Impfkampagne gestartet, sagte Mussa Abed vom Gesundheitsministerium der islamistischen Hamas der Nachrichtenagentur AFP. Mehrere Kinder erhielten eine erste Dosis der Impfung im Nasser-Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets.