Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe ++

Stand: 29.07.2024 08:27 Uhr

Russischen Angaben zufolge greift die Ukraine die Oblast Kursk mit Drohnen an. Ukraines Präsident Selenskyj sprach sich im japanischen Fernsehen gegen einen Waffenstillstand aus. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Die evangelische Kirche hat die Teilnahme russischer Athleten an den Olympischen Spielen kritisiert. Die Entscheidung, 15 russische Athletinnen und Athleten in Paris unter neutraler Flagge antreten zu lassen, sei hoch problematisch, sagte der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Thorsten Latzel, der Zeitschrift "Herder Korrespondenz".

Die formale Verpflichtung der russischen Athleten, weder den Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen noch mit dem russischen Militär Kontakt zu haben, ändere nichts, sagte Latzel. "Es bleibt unklar, wie sich das überprüfen lässt, und erst recht, ob solch ein Sport im autoritären Russland überhaupt möglich ist." Auch ohne russische Hymne oder Fahne seien die Sportlerinnen und Sportler "Teil der russischen Staatspropaganda".

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag 39 von der Ukraine abgefeuerte Drohnen abgefangen. "Die Flugabwehrsysteme haben 19 Drohnen in der Region Kursk, neun über Belgorod, drei über Woronesch und fünf über Brjansk abgefangen und zerstört", teilte das russische Verteidigungsministerium bei Telegram mit. Die genannten Regionen liegen alle an der Grenze zur Ukraine. Drei weitere Drohnen seien in der nordwestlich gelegenen Region Leningrad nahe der Stadt Sankt Petersburg neutralisiert worden, teilte das Ministerium mit und sprach von einem "versuchten Terroranschlag". 

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht neun von zehn russische Drohnen abgefangen. Außerdem sei ein Lenkflugkörper abgefangen und zerstört worden, teilt die Luftwaffe auf Telegram mit.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Das ukrainische Militär hat nach russischen Angaben seit Samstagnacht die Oblast Kursk in mehreren Wellen mit Drohnen angegriffen. Ein Öllager sei beschädigt worden. 19 Drohnen aus der Ukraine seien von der russischen Luftabwehr in der Nacht zu heute abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram mit.

Zuvor seien am Sonntag 19 Drohnen abgefangen worden, gab der Gouverneur von Kursk, Andrej Smirnow, an. Wie viele Drohnen die ukrainischen Streitkräfte insgesamt Richtung Kursk abgefeuert haben, lassen sowohl das Ministerium als auch der Gouverneur offen. Die Oblast liegt an der Grenze zur Ukraine und war wiederholt Ziel ukrainischer Angriffe.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat allen Bemühungen um ein schnelles Ende des Kriegs einen Riegel vorgeschoben. Er könne nicht auf die Forderungen nach einem Waffenstillstand eingehen, solange Russland ukrainisches Territorium besetzt halte, sagte er in einem Interview des japanischen Senders NHK. Damit bekräftigte er die bisherige Linie seiner Regierung.

Für den Weg zu einem gerechten Frieden seien aus seiner Sicht drei wichtige Voraussetzungen nötig: "Geduld, Unterstützung (für die Ukraine) sowie diplomatischer Druck (auf Moskau)." Blieben die USA und die europäischen Staaten geschlossen, "wird dies zusätzlichen Druck ausüben und Moskau zeigen, dass es keine Chance hat", sagte er.

Kiew habe in den vergangenen Tagen offiziell Kontakt mit Donald Trump und Kamala Harris, den beiden republikanischen und demokratischen Wettbewerbern im Rennen um die US-Präsidentschaft, aufgenommen. Die Ukraine befürchtet vor allem bei einem eventuellen Wahlsieg Trumps den Verlust der bisherigen US-Unterstützung im Kampf gegen Russland.

Das ukrainische Militär hat Berichten zufolge russischen Truppen im Osten des Landes schwere Verluste zugefügt. Russland hat Erfolge in der ostukrainischen Region Donezk verkündet. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk in den Nachrichten am 28. Juli 2024 um 13:00 Uhr.