Lloyd Austin am Bahnhof in Kiew
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Krieg gegen die Ukraine ++ US-Minister Austin in Kiew eingetroffen ++

Stand: 21.10.2024 10:12 Uhr

US-Verteidigungsminister Austin ist zu einem unangekündigten Besuch in Kiew eingetroffen. Südkorea bestellte wegen der Berichte über nordkoreanische Truppen in der Ukraine den russischen Botschafter ein.

Die Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea richtet sich russischen Angaben zufolge nicht gegen die Sicherheitsinteressen Südkoreas. Die Kooperation der beiden Länder stehe im Einklang mit dem Völkerrecht, zitierte die russische Botschaft in Südkorea ihren Chefdiplomaten Georgi Sinowjew. Moskau und Seoul hätten jedoch gegensätzliche Positionen zu den Ursachen für die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Südkorea hatte den Gesandten wegen des mutmaßlichen Einsatzes von nordkoreanischen Soldaten im Ukraine-Krieg einbestellt.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte warnt vor dem Einsatz nordkoreanischer Truppen in der Ukraine. Sollte Nordkorea seine Soldaten in die Ukraine entsenden, um an der Seite Russlands zu kämpfen, würde dies den Konflikt eskalieren lassen, schreibt Rutte auf dem Kurznachrichtendienst X.

Das US-Flugabwehrsystem Thaad ist nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin in Israel "einsatzbereit" stationiert. "Wir haben die Fähigkeit, es sehr schnell in Betrieb zu nehmen, und wir liegen im Rahmen unserer Erwartungen", ergänzt Austin bei seiner Ankunft in Kiew, ohne konkreter werden zu wollen.

Den Vereinten Nationen zufolge ist die Ukraine das am meisten verminte Land der Welt. In bis zu 23 Prozent des Landes fänden sich Landminen und nicht explodierte Kampfmittel, hieß es.

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben 59 von 116 russischen Drohnen in der vergangenen Nacht abgeschossen. Das teilte das Militär auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Die Luftwaffe sagte, sie habe den Überblick über 45 Drohnen verloren, die wahrscheinlich nach aktiven Maßnahmen der elektronischen Kriegsführung auf ukrainisches Territorium abgestürzt seien. Zehn Drohnen könnten sich noch im ukrainischen Luftraum befinden, hieß es.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist am Morgen in der Ukraine eingetroffen - und demonstrierte damit die US-Unterstützung für Kiew nur zwei Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen. CNN berichtet, er werde sich vor Ort mit Präsident Selenskyj und Verteidigungsminister Rustem Umerow treffen.

Austins Reise, sein vierter und wahrscheinlich letzter Besuch als Pentagon-Chef von Präsident Joe Biden, wird ausführliche Diskussionen über die Bemühungen der USA beinhalten, die Ukraine bei der Stärkung seiner Verteidigung zu unterstützen, während Moskaus Streitkräfte im Osten vorrücken.

Südkoreas Außenministerium hat den russischen Botschafter in Seoul einbestellt. Bei dem Treffen übermittelte Vize-Außenminister Kim Hong Kyun dem Diplomaten Georgi Sinowjew sein Bedauern über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Sinowjew gab nach dem Termin im Außenministerium keine Stellungnahme gegenüber anwesenden Journalisten ab. 

Am Freitag hatte Südkoreas Geheimdienst NIS (National Intelligence Service) die Armee Nordkoreas beschuldigt, bereits rund 1.500 Soldaten als Unterstützung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine entsandt zu haben. Die Soldaten sind laut NIS in russischen Schiffen nach Wladiwostok transportiert worden, wo sie mutmaßlich auf einen Einsatz im Ukraine-Krieg vorbereitet werden. Insgesamt soll sich Nordkorea dazu entschieden haben, rund 12.000 Soldaten zur Unterstützung zu schicken, auch Spezialeinheiten.

Wie der NIS weiter berichtete, sollen die Soldaten russische Uniformen sowie Falschidentitäten erhalten, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. Der Geheimdienst stützt seine Informationen auf Satellitenbilder sowie Gesichtserkennungssoftware, welche man in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Geheimdienst eingesetzt habe.

Die ukrainische Luftwaffe hat einen erneuten russischen Luftangriff über Nacht auf Kiew abgewehrt, teilte die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt am frühen Montag mit.

Bei mindestens der dritten Welle der nächtlichen Angriffe fielen Drohnentrümmer auf den Kiewer Bezirk Dniprovskyi, verursachten jedoch nach vorläufigen Informationen keine Schäden oder Verletzungen, sagte Serhiy Popko, Leiter der Militärverwaltung Kiews, der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Es seien etwa zehn russische Drohnen gewesen.

Die russische Luftverteidigung hat dem russischen Verteidigungsminister zufolge ebenfalls Drohnen zerstört. Elf der 18 Drohnen wurden über dem Gebiet der Region Rostow abgeschossen, während der Rest über den Regionen Brjansk, Kursk und Orjol zerstört wurde, teilte das Ministerium per Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind ukrainischen Angaben zufolge zwölf Menschen verletzt worden. In Teilen der Stadt fiel die Stromversorgung aus, wie örtliche Behörden und die Polizei mitteilten. Russland habe am Sonntag gegen 22 Uhr Angriffe ausgeführt, bei denen vier Frauen und fünf Männer verletzt worden seien, erklärte die Polizei im Onlinedienst Telegram. Demnach wurden bei den Angriffen Wohnhäuser, Garagen, Tankstellen und Autos getroffen. Der Gouverneur der Region und Bürgermeister der Stadt, Oleh Synegubow, bestätigte im Onlinedienst Telegram, dass ein Teil der Stadt ohne Strom sei.

In Krywy Rih, der Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj im Süden, wurden nach Angaben des Bürgermeisters Oleksandr Wilkul bei einem nächtlichen Raketeneinschlag drei weitere Menschen verletzt und Gebäude beschädigt. Die Ukraine rechnet vor dem Winter mit verstärkten Angriffen auf ihre Energieinfrastruktur.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind Berichten zufolge erneut schwere Explosionen zu hören. Augenzeugen berichten der Nachrichtenagentur Reuters von mehreren lauten Detonationen. Die genauen Auswirkungen und mögliche Schäden der Angriffe sind zunächst unklar. Die Berichte kommen weniger als drei Stunden nach einem vorangegangenen russischen Luftangriff.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte zuvor über den Kurznachrichtendienst Telegram die Bevölkerung zur Vorsicht aufgerufen. "Bleiben Sie in den Schutzräumen." Die ukrainische Flugabwehr sei im Einsatz, um den russischen Angriff abzuwehren.

Der ukrainische Präsident Selenskyj wünscht sich eine starke Reaktion auf Nordkoreas Unterstützung für Russland. In der Südostukraine sollen mindestens 17 Menschen durch russische Angriffe verletzt worden sein. Der Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen.