Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet Luftangriff auf Kiew ++

Stand: 17.11.2024 07:08 Uhr

Kiew ist in der Nacht erneut von Russland aus der Luft angegriffen worden. Botschafter Lambsdorff hält Diskussionen über einen Waffenstillstand für verfrüht. Die Entwicklungen im Liveblog.

Nach russischen Luftangriffen auf die Westukraine hat Polen seine eigenen Luftstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Polen habe "alle verfügbaren Kräfte und Ressourcen aktiviert und die einsatzbereiten Jagdfliegerpaare alarmiert, und die bodengestützten Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme haben die höchste Bereitschaft erreicht", erklärte die polnische Armee auf dem Nachrichtenportal X. Damit reagiere man auf massive Angriffe Russlands mit Marschflugkörpern, ballistischen Raketen und unbemannten Fluggeräten auf Objekte unter anderem in der Westukraine.

Das russische Militär hat einen massiven Luftangriff auf Ziele in der Ukraine gestartet. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew waren am Morgen mehrere von der Flugabwehr ausgelöste Explosionen zu hören. Behördenangaben zufolge gerieten zwei Wohnhäuser in Brand. Explosionen wurden auch aus Saporischschja, Dnipro, Krywyj Rih und Odessa gemeldet. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind Dutzende Marschflugkörper und ballistische Raketen unter anderem durch strategische Bomber auf Ziele im ganzen Land abgefeuert worden. Zuvor waren demnach bereits Dutzende Kampfdrohnen von Russland eingesetzt worden. In mehreren Gebieten wurde als Vorsichtmaßnahme der Strom abgeschaltet, um einer eventuellen Überlastung des Netzes vorzubeugen, sollten Energieanlagen getroffen werden.

Nach Ansicht des deutschen Botschafters in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, ist die Zeit für Verhandlungen mit Russland über demilitarisierte Zonen oder einen Waffenstillstand in der Ukraine noch nicht reif. "Jetzt gerade bombardiert Russland jeden Tag die Ukraine und wir sind deshalb leider noch nicht an dem Punkt, wo man das diskutieren kann", sagte Lambsdorff den Zeitungen der Funke Mediengruppe.  Er wolle keine Diskussion darüber beginnen, ob es eines Tages eine Kontaktlinie, eine Waffenstillstandslinie oder eine demilitarisierte Zone geben solle. "Das mögen alles Details für spätere Verhandlungen sein", sagte der Botschafter. 

Völlig klar sei aber, dass Europa eine Rolle bei der Suche nach einer Friedenslösung einnehmen werde. Es gehe auch um die Sicherheit in Europa und in Deutschland. "Das ist ein Krieg in Europa und an seiner Beendigung wird Europa mitwirken und die Ukraine dabei weiter unterstützen", sagte Lambsdorff.

Die Hauptstadt der Ukraine ist in der Nacht erneut angegriffen worden. Die Luftabwehreinheiten seien dabei, einen russischen Luftangriff auf Kiew abzuwehren, teilte die Militärverwaltung Kiews am frühen Morgen mit. Anwohner berichteten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters von Explosionen, die sich anhörten, als seien Flugabwehreinheiten im Einsatz.

Auf ihrem Parteitag haben die Grünen Kritik an dem Telefonat zwischen Bundeskanzler Scholz und Kreml-Chef Putin geübt. Bei einem Besuch in der Ukraine hat Japans Außenminister dem Land weitere Hilfen zugesagt. Die Ereignisse vom Samstag zum Nachlesen.