Wetterthema Unwetter
Am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag traten stellenweise extreme Unwetter auf. Wir blicken auf die Wettersituation und einige Regenmengen.
Warme und vor allem sehr feuchte Luft aus dem Südwesten Europas hatte sich am Donnerstag über weiten Teilen Deutschlands breit gemacht. Von Frankreich zog außerdem ein Tiefdruckgebiet unter Verstärkung in die Mitte Deutschlands. Obwohl das Tief, was den Luftdruck angeht, dennoch relativ schwach blieb, konnte es in der feucht-warmen Luft seine Wirkung voll entfalten. Verbunden mit den geringen Luftdruckunterschieden war die Strömung außerdem sehr schwach, wodurch einmal entstandenen Gewitterzellen lange an Ort und Stelle verharrten. Gebietsweise ballten sie sich zu ausgeprägten Gewittersystemen zusammen, welche für viele Stunden erhalten blieben und ebenfalls kaum vom Fleck kamen.
So traten örtlich extreme Regenfälle auf, samt starker Überflutungen und lokal großer Schäden, wie etwa in Teilen Nordhessens. Dort fielen beispielsweise in Trendelburg am Donnerstagabend und während der Nacht insgesamt 170 l/m² (Liter pro Quadratmeter), wie unsere Abbildung zeigt. Zum Vergleich: Nach den langjährigen Durchschnittswerten kann man in Trendelburg im August 69 l/m² erwarten, über das ganze Jahr 736 l/m². Das heißt, innerhalb einiger Stunden kam knapp ein Viertel des normalen Jahresniederschlags herunter. Extreme Niederschlagswerte wurden auch im thüringischen Nordhausen mit 114 l/m² beobachtet. Ein weiteres Gewittersystem brachte bereits am Donnerstagnachmittag im Bereich Ostwürttemberg und Unterfranken sehr starken Regen. In Creglingen wurden dabei 82 l/m² registriert. Von alldem verschont blieben der Norden und Nordosten Deutschlands. „Spitzenreiter“ war dort Otterndorf im Landkreis Cuxhaven mit einer Regenmenge von 3 l/m².
Freitag, 2.August 2024 (Erscheinungsdatum)