Wetterthema Schnee, aber nicht für alle
Nun ist sie da, die Polarluft. Auf den Gipfeln der Mittelgebirge hat sie schon ein paar Zentimeter Schnee gebracht, viel ist es aber noch nicht. Weitere Schauer folgen. Wieviel Schnee ist zu erwarten?
Bis einschließlich Freitag bestimmt die hochreichend kalte Polarluft unser Wetter. In den untersten Luftschichten ist sie auf ihrem Weg über die selbst im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 deutlich zu warme Nordsee aufgeheizt worden. Damit enthält sie mehr Wasserdampf als in kälteren Klimaphasen. Die Schauer sind kräftiger, es dauert aber wegen der höheren Lufttemperatur zugleich auch länger, bis der Schnee liegen bleibt. Die meisten Schauer sind in Nähe der Küsten zu erwarten und durch Staueffekte an den Nordwestseiten der Mittelgebirge. Unterhalb von 200 Metern Höhe handelt es sich um Regen, Graupel, Schneeregen oder Schnee. Auch kurze Gewitter sind möglich. Dabei sinkt die Schneefallgrenze in kräftigen Schauern bis ganz runter. Im Bergland handelt es sich durchweg um Schneeschauer. Neben den Schauern gibt es im südlichen Baden-Württemberg und Bayern, verursacht durch ein Randtief, ein ausgedehnteres Schneefallgebiet. Das Tief zieht am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag, von Frankreich kommend, durch.
Am Freitagmorgen dürfte in dem meisten Mittelgebirgen eine Schneedecke anzutreffen sein. Unsere Abbildung zeigt eine Modellvorhersage des Deutschen Wetterdienstes. Oftmals sind das bis zu 5 Zentimeter Schnee, in höheren Lagen bis 10 Zentimeter und auf einigen Gipfeln um 20 Zentimeter. Das Schneefallgebiet im Süden wird südlich der Donau 5 bis 10 Zentimeter und im Allgäu bis 20 Zentimeter Schnee hinterlassen. Auf den Bergen der Alpen liegt deutlich mehr Schnee. Da die Zugbahn und die Stärke des Randtiefs noch unsicher ist, kann die räumliche Verteilung und die Mächtigkeit der Schneedecke im Süden von den gezeigten Werten abweichen.
Die tief gelegenen Regionen Deutschlands zeigen sich am Freitagmorgen meistens schneefrei oder es sind nur Schneeflecken anzutreffen. Aber auch dort kann es weiß sein, wenn für längere Zeit kräftige Schauerstraßen darüber hinweggezogen sind. Die gezeigte Modellrechnung hat solche Striche mit einer Schneedecke im Münsterland und quer durch Brandenburg drin. Wo genau diese Schauer entlangziehen werden, ist völlig unsicher. Es wird auf die Fläche bezogen nur einen kleinen Teil des Flachlandes treffen, im Norden und Nordwesten ist es aber überall möglich. Nach kräftigen Schauern können auch im Norddeutschen Tiefland punktuell mehr als 10 Zentimeter Schnee liegen.
Ein nachhaltiger Wintereinbruch für alle ist nicht zu erwarten. Und nach wie vor sieht es so aus als würde es am Sonntag bereits sehr mild werden und kräftig tauen.