Regierung steigt über Vorzugsaktien bei AIG ein Neue Milliarden für klammen US-Versicherungsriesen
Der US-Versicherungsriese AIG braucht noch einmal eine Finanzspritze vom Staat: Weitere 40 Milliarden Dollar sollen fließen, diesmal aus dem US-Rettungspaket. Über den Kauf von Anteilen steigt die Regierung damit direkt bei dem Konzern ein.
Der strauchelnde US-Versicherungsriese AIG hat allein im dritten Quartal einen gigantischen Verlust von 24,5 Milliarden Dollar angehäuft und wird erneut von der US-Regierung gestützt. Sie gewährt dem einst weltgrößten Versicherungskonzern ein überarbeitetes Rettungsprogramm von insgesamt mehr als 150 Milliarden Dollar. Dieses umfasst auch den Kauf von AIG-Anteilen für rund 40 Milliarden Dollar. Die Regierung steigt damit über Vorzugsaktien direkt bei dem Unternehmen ein.
Die 40-Milliarden-Dollarspritze kommt aus dem US-Rettungspaket. Damit wird erstmals ein anderes Unternehmen als eine Bank aus dem 700-Milliarden-Paket der Regierung Geld erhalten. Das Gesamtpaket sieht im einzelnen folgende Maßnahmen vor: Das ursprüngliche 85-Milliarden-Dollar-Darlehen für AIG wird auf 60 Milliarden reduziert. Die Zentralbank Fed ersetzt zudem ein 37,8 Milliarden Dollar umfassendes Darlehen durch ein 52-Milliarden-Dollar-Hilfspaket. Das ergibt eine Gesamtsumme von 112 Milliarden Dollar, hinzu kommen die 40 Milliarden Dollar aus dem Kauf der Vorzugsaktien. Zugleich wurden die Konditionen für das Darlehen deutlich verbessert: Die Zinsen sind jetzt niedriger und die Darlehensdauer wurde von zwei auf fünf Jahre erweitert.
Knapp 900 Millionen Umsatz bei 24,5 Milliarden Verlust
Die Zwischenbilanz des Konzerns fiel verheerend aus: Der Umsatz sackte von 29,84 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2007 um 97 Prozent auf nur noch 898 Millionen Dollar. Der Verlust summierte sich auf 24,47 Milliarden Dollar. Pro Aktie fällt damit ein Verlust von 9,05 Dollar an. Im Vorjahresquartal lag der Gesamtgewinn noch bei 3,09 Milliarden Dollar, pro Aktie lag der Gewinn damals bei 1,19 Dollar.