Nach Verkauf von Unternehmensteilen US-Versicherer AIG zahlt Teil der Staatshilfen zurück
Insgesamt mehr als 180 Milliarden Dollar Staatsgelder retteten den US-Versicherungskonzern AIG vor der Pleite - nun zahlt er einen zweistelligen Milliardenbetrag zurück. Das Geld stammt aus dem Verkauf zweier Töchter. Doch von einer vollständigen Rückzahlung ist der Konzern immer noch weit entfernt.
Der vom Staat gerettete US-Versicherungskonzern AIG hat mit dem Verkauf einer Sparte genügend Geld eingenommen, um einen Hilfskredit der Federal Reserve Bank von New York zurückzahlen zu können. Die Sparte Alico, in der das weltweite Geschäft mit Lebensversicherungen gebündelt ist, sei für 16,2 Milliarden Dollar an MetLife verkauft worden, teile AIG mit. Dadurch nehme das Unternehmen 7,2 Milliarden Dollar in bar ein.
Für die AIG-Rettung stellten US-Regierung und Notenbanken mehr als 180 Milliarden Dollar bereit.
Dazu kommen die Einnahmen aus dem Börsengang der asiatischen Lebensversicherungssparte AIA, durch den den Konzern noch einmal 20,51 Milliarden Dollar einnahm. Mit den Einnahmen sollten staatliche Hilfen beglichen werden, erklärte das Unternehmen. AIG schuldete allein der Fed von New York etwa 20 Milliarden Dollar.
Der Staat half mit mehr als 180 Milliarden Dollar
AIG war im Herbst 2008 nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers fast zusammengebrochen und musste in der Spitze mit insgesamt 182,3 Milliarden Dollar von Notenbank und US-Regierung gerettet werden. Im Gegenzug übernahm die US-Regierung rund 80 Prozent des Konzerns.
AIG versucht durch Verkäufe von Sparten, die Schulden beim Steuerzahler zu begleichen und dem Staat den Wiederausstieg zu ermöglichen. Erst vor kurzem trennte sich der Konkurrent der deutschen Allianz von seinen beiden japanischen Lebensversicherungstöchtern AIG Star und AIG Edison. Einen Teil der Schulden zahlte AIG inzwischen zurück - durch die Spartenverkäufe und durch Einnahmen aus seinem wieder angesprungenen Versicherungsgeschäft.
Im September wurde ein Restrukturierungsplan verabschiedet, mit dessen Hilfe der Konzern das staatliche Geld schneller zurückzahlen will. Unter anderem sollen Vorzugsaktien im Wert von knapp 50 Milliarden Dollar, die der Staat an AIG hält, in Stammaktien umgewandelt und nach und nach an der Börse verkauft werden.