Jahreszahlen der Flugzeugbauer Mehr Neubestellungen bei Airbus
Seit Jahren liefern sich Airbus und Boeing ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im Jahr 2014 hat Airbus Boeing bei den Bestellungen für Passagierjets überflügelt. Allerdings lagen die Amerikaner bei den Auslieferungen deutlich vorn.
Der Flugzeugkonzern Airbus hat den US-Konkurrenten Boeing im vergangenen Jahr bei den Bestellungen für Passagierjets überflügelt. Netto seien im vergangenen Jahr 1456 Orders eingegangen, teilte die Zivilsparte des Konzerns mit. Das sind 24 Aufträge mehr als die Amerikaner verbucht hatten.
Boeing vorn bei Auslieferungszahlen
Bei den tatsächlichen Auslieferungen konnte Airbus dagegen nicht mit Boeing mithalten. Während der europäische Flugzeugbauer 629 Flugzeuge an Kunden auslieferte und damit für sich einen neuen Rekord aufstellte, konnte Boeing 723 Maschinen in den Dienst von Fluggesellschaften stellen. Die Zahl der ausgelieferten Flugzeuge ist vor allem für Analysten und Investoren von Bedeutung, da erst mit der Übergabe der Maschinen Geld in die Kassen der Hersteller fließt. Boeing hatte seine Zahlen vor einer Woche vorgelegt.
Airbus-Chef zufrieden
Airbus-Chef Fabrice Brégier sprach von einem "ausgezeichneten Jahr". Das Unternehmen habe seine "Ziele und Verpflichtungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen", erklärte er. Als "Meilenstein" bezeichnete Airbus die Zulassung und erste Auslieferung des Langstreckenfliegers A350, der weniger Sprit verbrauchen soll als vergleichbare Vorgängermodelle.
Vom Jumboflieger A380 lieferte der europäische Flugzeugbauer im Jahresverlauf 30 Exemplare aus. Für dieses Modell gingen lediglich 13 Bestellungen ein. Brégier rechnet jedoch mit neuen Kunden. Der Riesen-Linienflieger habe "langfristig eine glänzende Zukunft" vor sich, sagte er.
Airbus-Hoffnungsträger A350: Die erste Maschine ging Ende Dezember an Qatar Airways.
A320 verkaufen sich am besten
Reißenden Absatz fanden bei Airbus vor allem die Mittelstreckenjets der A320-Familie, die wie das Konkurrenzmodell Boeing 737 den Großteil der Verkäufe ausmachen. Airbus lieferte allein 490 Flugzeuge dieser Klasse aus, außerdem 108 Exemplare des Langstreckenfliegers A330. Der neue Hoffnungsträger von Airbus, der spritsparende Langstreckenjet A350, wurde erstmals kurz vor Weihnachten übergeben - an den Großbesteller Qatar Airways.
A350 bis 2021 ausgebucht
Die A350-Produktion ist bereits bis zum Jahr 2021 ausgebucht. Mit dem Flieger tritt Airbus gegen Boeings jüngsten Langstreckenjet 787 "Dreamliner" und das ältere, aber größere Modell 777 an, das nun eine sparsamere Neuauflage bekommen soll. Die auf 114 Jets gewachsene "Dreamliner"-Produktion hatte Boeings gesamte Auslieferungen im vergangenen Jahr nach oben getrieben.