Konjunkturabkühlung kaum spürbar Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter
Trotz Konjunkturabkühlung kommen weiter gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Im November sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Oktober um 24.000 auf 2,713 Millionen. Der Rückgang war überraschend deutlich. Laut Bundesagentur für Arbeit ist dies eine Folge der "bisher guten wirtschaftlichen Entwicklung."
Auf dem Arbeitsmarkt sind die Folgen der nachlassenden Konjunktur weiter kaum zu spüren. Im November sei die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen gegenüber Oktober um 24.000 auf 2,713 Millionen gesunken, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf bei 6,4 Prozent zurück. Auch im Vergleich mit dem Vorjahr war auch im November ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Die Arbeitslosenzahl lag demnach um 214.000 niedriger als im November 2010.
In den vergangenen Jahren war die Arbeitslosenzahl im November im Durchschnitt um knapp 12.000 gesunken. Der Rückgang fiel diesmal überraschend deutlich aus, zumal einige Experten sogar mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, sagte: "Der deutsche Arbeitsmarkt profitiert von der bisher guten wirtschaftlichen Entwicklung." Sämtliche Indikatoren seien positiv. "Im November ist keine Eintrübung zu erkennen", sagte er mit Blick auf mögliche Folgen des nachlassenden Wirtschaftswachstums. Im Gegenteil: Die Arbeitslosenzahl sank auf den niedrigsten November-Wert seit 1991.
Im Oktober war die Zahl der Arbeitslosen um 59.000 auf 2,737 Millionen gesunken. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,1 Punkte auf 6,5 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen erhöhte sich im Oktober gegenüber dem Vorjahreswert um 428.000 und erreichte die Rekordmarke von 41,5 Millionen. Allerdings sei der Zuwachs etwas geringer ausgefallen als in den Monaten zuvor, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Zahl der freien Stellen auf Rekordniveau
In den kommenden Monaten rechnen die Arbeitsmarktexperten der Institute allerdings mit einer Abkühlung des Aufschwungs auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Spätestens in der ersten Jahreshälfte 2012 werde der Rückgang der Arbeitslosenzahlen zum Stillstand kommen, prognostizieren Fachleute.
Derzeit deutet nach Einschätzung der Bundesagentur allerdings noch alles auf eine gute Auslastung der Unternehmen hin. Angesichts voller Auftragsbücher suchten sie weiter nach neuen Mitarbeitern. Die Zahl der freien Stellen war im November höher als je zuvor, wie aus dem neuesten Stellenindex der BA hervorgeht. "Die Unternehmen in Deutschland wollen offensichtlich trotz zahlreicher Unsicherheiten auf den internationalen Finanzmärkten weiter einstellen", kommentierte die BA die Entwicklung. Andererseits seien die vielen freien Stellen auch eine Folge des Konjunkturaufschwungs: Zum einen wechselten in Phasen der Hochkonjunktur mehr Beschäftigte ihren Job als in Krisenzeiten. Zudem dauere es wegen des zunehmenden Fachkräftemangels inzwischen länger, bis für eine freie Stelle die passende Kraft gefunden sei.
Weiterhin komme jede dritte offene Stelle aus der Zeitarbeit. Auch im Groß- und Einzelhandel, auf dem Bau, in der Gastronomie oder im Gesundheits- und Sozialwesen gebe es viele freie Stellen. Aktuell suchten derzeit praktisch alle Branchen nach geeigneten neuen Mitarbeitern, berichtet die Bundesagentur.