Statistisches Bundesamt Überlange Arbeitszeit auf Rekordtief
Immer weniger Menschen in Deutschland arbeiten über 48 Stunden die Woche. 2022 war der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung. Hauptgrund ist die Entwicklung der Zahl der Selbstständigen.
Lange Arbeitszeiten können für Erwerbstätige zur Belastung werden. Im Jahr 2022 arbeiteten laut Statistischem Bundesamt 8,3 Prozent der 30 Millionen Vollzeiterwerbstätigen gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche. Dies gilt als überlange Arbeitszeit. Wie die Behörde weiter mitteilt, war dies der niedrigste Anteil seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1991.
Im Jahr 2021 hatten noch 8,9 Prozent aller Vollzeiterwerbstätigen überlange Arbeitszeiten. Im Schnitt arbeiteten Vollzeiterwerbstätige im vergangenen Jahr 40,4 Stunden in der Woche.
Weniger Selbstständige mit überlanger Arbeitszeit
Ein Grund für den Tiefststand der überlangen Arbeitszeiten ist die Entwicklung bei den Selbstständigen: Mehr als ein Drittel von ihnen war laut den Statistikern 2022 von überlangen Arbeitszeiten betroffen. Der Anteil sei jedoch auf den tiefsten Stand seit 1991 gesunken.
Unter den Selbstständigen, die Mitarbeiter oder Beschäftigte haben, arbeitete allerdings 2022 noch fast die Hälfte (48,2 Prozent) besonders lang. Sie machen den Angaben zufolge auch häufiger später Feierabend als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 31,9 Prozent der Selbstständigen mit Beschäftigten haben 2022 regelmäßig zwischen 18 und 23 Uhr gearbeitet. Bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern waren es nur 14 Prozent und damit knapp jede siebte Person.
Ähnlicher Anteil bei Nachtarbeit
Bei der Nachtarbeit von 23 bis 6 Uhr war das Verhältnis ausgeglichener. Nur 5,2 Prozent der Selbstständigen mit Beschäftigten und 4,6 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienten ihr Geld, während andere schliefen.