Ärzte in einer Berliner Klinik

Tarifverhandlungen Klinikärzte stimmen über Streik ab

Stand: 16.11.2024 20:12 Uhr

Der Marburger Bund will Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern über einen Streik abstimmen lassen. Das Arbeitgeberangebot von zuletzt 5,5 Prozent mehr Gehalt wies die Gewerkschaft als "inakzeptabel" zurück.

In den Tarifverhandlungen für Ärzte an kommunalen Kliniken will die Gewerkschaft Marburger Bund den Druck weiter erhöhen. Die große Tarifkommission hat eine Urabstimmung über "umfangreiche Arbeitskampfmaßnahmen" im neuen Jahr beschlossen. Das Ergebnis der Urabstimmung soll vor Weihnachten bekanntgegeben werden.

Die Vorsitzende Susanne Johna sagte, die Arbeitgeber nähmen die Ärzte und Ärztinnen in den Krankenhäusern offensichtlich nicht ernst. "Darauf müssen und werden wir die entsprechende Antwort geben." In den nächsten Wochen sind demnach auch bereits regionale Warnstreiks möglich.

Marburger Bund fordert 8,5 Prozent mehr Gehalt

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber hatte zuvor in der fünften Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das unter anderem ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent enthält. Die Tarifkommission der Gewerkschaft wies das Angebot als inakzeptabel zurück und monierte mehrere vorgesehene Monate ohne Erhöhung.

Der Marburger Bund fordert für die 60.000 Ärzte 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit. In der Tarifrunde hatte es bereits Warnstreiks gegeben. Im vergangenen Jahr war es zu einem Abschluss gekommen, der Gehaltssteigerungen in zwei Stufen um insgesamt 8,8 Prozent vorsah.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 16. November 2024 um 20:26 Uhr.