Hohe Wachstumsraten 2010 China verhilft Autokonzernen zu Rekorden
In Deutschland ist der Autoabsatz 2010 nach Auslaufen der Abwrackprämie eingebrochen. Doch vor allem die hohe Nachfrage in China und den USA bescherte den Herstellern satte Wachstumsraten. VW, Audi, Mercedes Benz und Ford melden Rekorde. Auch für 2011 sind viele Konzerne optimistisch.
Die Autoindustrie ist weltweit auf Wachstumskurs. Für das vergangene Jahr meldeten die meisten Hersteller vor allem auf dem chinesischen Markt und in den USA hohe Zuwächse. Volkswagen verkaufte nach eigenen Angaben 2010 in China etwa 1,92 Millionen Fahrzeuge und verbuchte damit einen neuen Rekord. Gegenüber 2009 erzielte VW dort ein Plus von 37 Prozent. Das Wachstum des chinesischen Automobilmarktes habe alle Erwartungen übertroffen, sagte der Generalbevollmächtigten des Konzerns für China, Karl-Thomas Neumann. Mercedes Benz lieferte in der Volksrepublik 148.400 Pkw aus und konnte damit den Absatz gegenüber 2009 sogar mehr als verdoppeln.
Der zweitgrößte US-Autokonzern Ford verzeichnete ebenfalls einen Rekord und verkaufte gemeinsam mit seinen chinesischen Partnern 582.467 Fahrzeuge an Kunden im bevölkerungsreichsten Land der Erde. Das Unternehmen steigerte seinen Absatz dort um 40 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr.
Zweistellige Wachstumsraten in den USA
Auf dem US-Markt verbesserte Ford seinen Absatz um 19 Prozent. General Motors verkaufte in den Vereinigten Staaten 21 Prozent mehr Autos als 2009 und Chrysler 17 Prozent mehr. Auch die deutschen Hersteller profitierten von der Kauffreude der US-Kunden. Porsche steigerte seinen Absatz binnen Jahresfrist um 29 Prozent, VW um 20 Prozent und BMW um 9,9 Prozent. Mercedes Benz setzte in den USA 225.007 Fahrzeuge, darunter 216.400 Pkw, ab und damit 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die Nachfrage in China und den USA trieb den Autoabsatz 2010 in die Höhe.
Auch auf anderen Märkten zog die Nachfrage im vergangenen Jahr massiv an. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) steigerten die Hersteller ihren Absatz in Brasilien zwischen Januar und November um 31 Prozent, in Indien um 32 Prozent und in Russland um 28 Prozent. Für Japan bezifferte der VDA das Plus auf zehn Prozent. In Westeuropa sank dagegen der Pkw-Absatz in den ersten elf Monaten des Jahres 2010 um 5,1 Prozent, was vor allem mit auslaufenden Konjunkturprogrammen zusammenhing. Allein in Deutschland brach die Zahl der Neuzulassungen im vergangenen Jahr nach Ende der Abwrackprämie um fast ein Viertel ein.
Absatzrekorde über Absatzrekorde
Die große internationale Nachfrage verhalf jedoch mehreren Herstellern zu herausragenden Absatzzahlen. Für Mercedes Benz war das vierte Quartal 2010 mit 313.700 ausgelieferten Autos das beste der Unternehmensgeschichte. Im Gesamtjahr steigerte das Unternehmen seinen Absatz weltweit um 15 Prozent gegenüber 2009 und verkauft 1.167.700 Fahrzeuge. "Das letzte Jahr war für uns ein voller Erfolg. Wir haben praktisch alle unsere Ziele übertroffen", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche.
Der VW-Konzern erzielte mit seiner Marke Volkswagen einen Rekord und lieferte 4,5 Millionen Pkw an Kunden aus - ein Plus von fast 14 Prozent. Auch die VW-Tochterfirma Audi verzeichnete das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte und verkaufte weltweit etwa 1,09 Millionen Fahrzeuge - vor allem dank der Rekordzahlen in China und den USA. Auch Skoda, ein weiteres Tochterunternehmen des Volkswagen-Konzerns, berichtete von einem historischen Bestwert.