Tarifstreit bei der Bahn Vermittler wollen Schlichtungsergebnis präsentieren
Das Schlichtungsverfahren über neue Tarife bei der Deutschen Bahn ist beendet. Am Abend wollen die Schlichter das Ergebnis vorstellen. Ob die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG ihren Mitgliedern eine Annahme empfiehlt, wird am Freitag beraten.
Im Tarifstreit der Deutschen Bahn mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG gehen die Schlichtungsverhandlungen früher als erwartet zu Ende.
Das Ergebnis der zehntägigen Vermittlung unter dem früheren Innenminister Thomas de Maizière und der Arbeitsrechtsexpertin Heide Pfarr werde um 18.00 Uhr am Verhandlungsort in Potsdam mitgeteilt, kündigte die Deutsche Bahn an. Die Schlichtung war am 17. Juni angelaufen und ursprünglich bis zum 31. Juli angesetzt.
Am Freitag will die EVG im Bundesvorstand beraten, ob die Gewerkschaftsführung eine Annahme oder Ablehnung des Schlichtungsergebnisses empfiehlt. Anschließend sollen die rund 180.000 Bahn-Beschäftigten in einer Urabstimmung entscheiden, die bis zum 31. August abgeschlossen sein soll. Streiks hat die EVG bis dahin ausgeschlossen.
Knackpunkt Laufzeit und Festbetrag
Im Kern drehte sich der monatelange und mit Warnstreiks verbundene Tarifstreit zuletzt vor allem um zwei Punkte - die Höhe des Mindestbetrages, um den alle Löhne steigen sollen, und die Laufzeit eines Tarifvertrages. Die EVG hatte ursprünglich zwölf Prozent mehr Lohn gefordert, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die Bahn pochte vor allem auf eine deutlich längere Laufzeit von 27 Monaten und einen geringeren Festbetrag. Mittlerweile hat die EVG mit mehreren Eisenbahnunternehmen Tarifabschlüsse erzielt mit Festbeträgen von 420 Euro bei einer Laufzeit von 21 Monaten.